Album Info

Album Veröffentlichung:
2015

HRA-Veröffentlichung:
27.08.2015

Label: ACT Music

Genre: Jazz

Subgenre: Crossover Jazz

Interpret: Adam Baldych & Helge Lien Trio

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

Format Preis Im Warenkorb Kaufen
FLAC 96 $ 13,50
  • 1 Bridges 03:28
  • 2 Polesie 04:52
  • 3 Mosaic 07:26
  • 4 Riese 05:57
  • 5 Dreamer 04:31
  • 6 Requiem 03:40
  • 7 Karina 05:14
  • 8 Missing You 05:06
  • 9 Up 04:25
  • 10 Lovers 05:34
  • 11 Teardrop 04:18
  • Total Runtime 54:31

Info zu Bridges

Der polnische Geiger Adam Baldych entwirft auf seinem Album “Bridges” ein melodisch virtuoses Mosaik auf einem Fundament des Jazz. Mit Unterstützung des Helge Lien Trios entsteht ein musikalischer Dialog zwischen Folk, Jazz und traditionellen Melodien.

Mit unerhörter instrumentaler Virtuosität überschreitet der polnische Geiger Grenzen: seines Instrumentes, zwischen den Genres, zwischen Komposition und Improvisation und im verschmelzenden Zusammenspiel mit seinen Mitmusikern. Das macht ihn zu einem „erfrischend anderen europäischen Jazzstar“ wie das englische Jazzwise Magazin feststellt, der “virtuos und hochemotional” (Fono Forum) wie „derwischhaft intensiv“ (Jazz thing) mit der Tradition als Basislager neue Jazz-Forschungsreisen unternimmt.

Der 1986 geborene Baldych galt in seiner Heimat früh als „Wunderkind“ und musste nach einem ausgedehnten USAAufenthalt – an der berühmten Berklee College of Music in Boston und in New York - auch nicht lange auf den internationalen Durchbruch warten: Nach dem umjubelten Auftritt beim Jazzfest Berlin 2011 erklärte ihn die FAZ zum „zweifellos größten lebenden Geigentechniker des Jazz.“ Für sein 2012 aufgenommenes ACTDebüt unter eigenem Namen „Imaginary Room“ erhielt er den ECHO Jazz. Und mit Blick auf Baldychs im Jahr darauf folgendes Duo-Album „The New Tradition“ (mit dem Pianisten Yaron Herman) schrieb die Süddeutsche Zeitung: „Wer einen neuen Debussy, einen neuen Grieg, einen neuen Strawinsky sucht, der sollte heute eher beim Jazz nachschauen, als in der Modernen Klassik.“

Was mehr denn je für Adam Baldychs neues Album „Bridges“ gilt. Das zeigt schon der Einstieg mit dem programmatischen Titeltrack: Eine ruhige, lyrische Melodie sucht sich Klangfarben, zugleich sind harmonische Stimmungen herauszuhören, wie wir sie aus Ost-, aber auch aus Nordeuropa kennen. Denn neben Baldychs unerreicht differenzierten Streicherklängen - von hauchzarten Obertönen bis zum druckvollen, Cello-artigen Sound – erklingt ein ähnlich variables Piano: Für „Bridges“ hat sich Baldych das Trio des norwegischen Pianisten Helge Lien an seine Seite geholt. „Ich habe seine letzten zwei Alben mit großem Interesse gehört – Produzent Siggi Loch hatte mir zuerst eines gegeben – und war sehr beeindruckt von der Art, wie dieses Trio zusammen musiziert“, erzählt Bałdych. „Ich hatte für einige meiner Kompositionen nach einem Klaviertrio gesucht, das eine bestimmte Spielweise hat, um sozusagen zwei Persönlichkeiten zu verschmelzen und damit etwas Neues aus meiner Musik zu machen.“

Helge Lien erwies sich dafür als ideale Wahl. Auf bereits acht Trio-Alben hat der norwegische Pianist und Komponist seinen Stil kontinuierlich und konsequent weiterentwickelt. Blind vertrauen kann er dabei auf Frode Berg am Bass, einem Weggefährten von Anfang an. Für ein belebendes Element sorgt der vor zwei Jahren dazu gestoßene Schlagzeuger Per Oddar Johansen. Ihre Basis ist eine formvollendete Melodik die stets zugänglich, aber nie glatt ist. Ohne Anklänge an die Trio-Tradition von Esbjörn Svensson bis zu Brad Mehldau zu verleugnen, experimentieren Lien und sein Trio mit dem amerikanischen Erbe und der nordischen Sound- Atmosphäre auf eigene Weise und greifen dabei auch auf die europäische Klassik der Spätromantik, eines Debussy oder eines Chopin zurück.

All dies eint sie mit Adam Baldych, der wie Lien ein lyrischer Musiker mit einem starken Fokus auf Melodien ist, rhythmische wie dynamische Entwicklungen liebt und verstärkt die Volksmusik seiner Heimat in seine Kompositionen implementiert – wie zum Beispiel „Polesie“ veranschaulicht, das als Wortspiel wie musikalisch die ostpolnische Tradition aufnimmt, wie sie Baldych durch seine Großeltern kennt. Vor allem aber fanden die vier eine geradezu symbiotische Beziehung zum Generalthema, das Baldych diesem Album gegeben hat: der Stille. „In der immer lauteren Welt, die uns umgibt, haben inzwischen viele Leute Angst vor der Stille“, sagt Baldych. „Sie glauben, dauernd reden zu müssen, um sich wohl zu fühlen. Doch Erkenntnis braucht auch Stille, vieles kann nur flüsternd gesagt werden. Ich habe Stille als Heilung erfahren, deshalb habe ich hier nach Klängen gesucht, die aus dem Flüstern kommen.“

Wie sie sich also aus der Stille entwickeln und fast immer dahin zurückgehen, erzeugen die elf Stücke des Albums einen mitunter rauschhaften Sog – ob bei der „hundertprozentigen Improvisation“ des Titelstücks, beim dynamisch-wilden „Mosaic“, bei Baldychs ergreifendem „Requiem“ für alle verflossenen Freunde und Vorbilder, beim ob des Titels unerwartet fröhlichen und beschwingtem „Missing You“ oder beim mit Sounds experimentierenden und mehrfach überraschend sich wandelnden „Up“. Der Kreis schließt sich mit einer sensationellen Version von „Teardrop“ der britischen Trip-Hop-Pioniere Massive Attack. „Seit Jahren hat dieses Stück eine persönliche Bedeutung für mich. Und seine wundervolle Melodie passt perfekt für die Geige, die ihr einen folkigen Unterton verleiht. Seit langem habe ich es im Kopf immer wieder gespielt und wollte jetzt unbedingt meine Version auf dem Album haben.“ Wie das ganze Album ist sie ein begeisternder Brückenschlag geworden.

Adam Baldych, violin
Helge Lien, piano
Frode Berg, bass
Per Oddvar Johansen, drums


Adam Baldych
"Without any doubt the greatest living jazz violinist. One can expect everything from him." Ulrich Olshausen from German newspaper „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ about Adam Bałdych’s concert at Jazzfest Berlin 2011. Bałdych was born in Gorzów Wlkp in Poland in 1986.

His outstanding talent was detected early. He was celebrated a prodigy in Poland. “By the age of 9 I decided to visit a school of music” he remembers. He already was well aware of his home country’s music tradition. “Poland has a great music tradition, especially referring to piano music and since Henryk Wieniawski also referring to violin playing.” Only by the age of 11 he decided to start playing the violin with great role models in mind: “I was very much influenced by the famous East-European composers, such as Rachmaninoff, Chopin and Tschaikowski.“ A number of awards for young musicians in classical music proof his talent: In 1999 he became third in Polish national violinist competition in Poznan. The same year he was awarded the first price at regional violinist competition in Szczecin and at Baroque music competition in Gorzow.

By the age of 13 he finally decided to play Jazz. “Jazz offered me the musical freedom, I was searching for.” A noteworthy series of awards followed: In 2002 he won the „Jazz Celebration“ competition in Gorzów. Since 2001 he was annually awarded the „Key for Career Award“ by renowned Polish magazine “Jazz Forum”.

By the age of 16 his international career began. He toured through Europe and Asia. After finishing his jazz degree with merit at Kattowitz conservatory, he got a scholarship at the Berklee College of Music in Boston. Ever since, New York is the place of departure for his musical journey through the world. In recent years he was touring with Grammy-award-winning pianist Jim Beard, other famous violinists like Didier Lockwood, Pierre Blanchard, Jerry Goodman, Krzesimir Debski or Christian Howes and he participated in Jaroslaw Smietana’s project „Tribute to Seifert“. He himself recorded several noteworthy albums in different collaborations –with Singer Mika Urbaniak or the „Groove Razors“. On his album “Magical Theatre“ he also dealt with author Herman Hesse’s famous novel “Der Steppenwolf”. He first gained international attention with his band “Damage Control”.

Besides his regular work for international theatre- and film productions, and even though he partly lives in the US, Bałdych always stays in touch with Polish musicians. It therefore is no wonder that Polish piano star and ACT-artist Leszek Możdżer got to know Bałdych in 2008. Together they wrote the soundtrack to the movie “Sir Arnes Schatz” by Swedish director Mauritz Stiller. Możdżer hereupon introduced Bałdych to ACT head Siggi Loch. Loch did not hesitate to ask Bałdych to join the ACT family.

Together with Loch and Nils Landgren as the producers and a first-class studio band, Bałdych started to record his ACT debut “Imaginary Room” (ACT 9532-2) in March 2012 at Hansa Studios in Berlin. Lars Danielsson, one of the leading bass players in contemporary jazz, drummer Morten Lund and Swedish pianist Jacob Karlzon form the rhythm section. Two of the greatest talents in Scandinavian jazz –trumpet player Verneri Pohjola and Norwegian saxophonist Marius Neset make up the brass section.

Helge Lien
jazz pianist and composer, holds a master degree in music from the Norwegian Academy of Music, where Russian pianist Misha Alperin was an inspiring mentor and teacher of improvisation.

The core of Lien’s work has since 1999 centered on the Helge Lien Trio, consisting of the classical jazz constellation piano, bass and drums. In 2008 the trio won the Norwegian Grammy for their album Hello Troll, and has achieved international acclaim following tours in Japan, Germany and Canada, among other places.

With Tri O’Trang (1998–2006), consisting of piano, saxophone and tuba, Lien has cultivated a more structural music with strong melodic as well as abstract features, in which composed and improvised elements are interwoven.

The duo HERO (2005–6), with saxophonist Rolf-Erik Nystrøm, focused on “contemporary music,” emphasizing atonal and arhythmic elements and extensive experimentation with timbre. During this period, the two musicians participated in folksong artist Jørn Simen Øverli’s project Prøysenvisene som forsvant (The Prøysen songs that disappeared).

Helge Lien has shown himself to be a musician who is not afraid to explore the borders between different musical genres, but whose basic sound as a jazz pianist is always a distinctive feature. Originally influenced by Bill Evans’ lyric-dynamic style of playing, he also shows affinity with Keith Jarrett’s narrative inventiveness and the subtle strophic expression of Brad Mehldau. Lien is a technically brilliant player, with a solid and rich sound. His resourcefulness and briskly responsive playing comes in extremely handy as a “composer of the moment” in all of his work.

Helge Lien Trio
Having built up loyal audiences, perhaps most notably in Germany and Japan, the Helge Lien Trio bring with them their finely poised tunes that balance impressive virtuosity with inherent accessibility, and introspective lyricism with buoyant expressionism to their concerts around the world.

Helge Lien, has developed his very own unmistakable style of trio playing. With instinctive sureness, he and his musicians have developed their own take on chamber jazz that stands out through its harmonically complex tone colors. Building on Bill Evans’ lyrical power and the exhilaratingly melancholic playing of Esbjörn Svensson, Lien, in constant dialogue with Frode Berg (bass) & Per Oddvar Johansen (drums), creates distinct moods in recorded and live settings alike.

Doubtlessly, pianist Helge Lien, who is very skilled at playing to the gallery with his modal piano art, is one of the most exciting young talents in Scandinavia. Playing their way into the hearts of a steadily growing circle of listeners with classic-impressionistic patterns and rhythmical-melodic jazz, this trio’s resourcefulness seems to truly know no bounds.

Booklet für Bridges

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