Michael Wollny & Joachim Kühn
Biography Michael Wollny & Joachim Kühn
Michael Wollny
1978 in Schweinfurt geboren, ist international erfolgreicher Jazz-Pianist, Musik-Erfinder, Querdenker, Sympathieträger – kurz: einer der Vorzeigekünstler des zeitgenössischen europäischen Jazz. Ob mit seinem eigenen hervorragenden Trio, in Duos mit Musikern wie den Tenorsaxofonisten Heinz Sauer und Marius Neset, dem Akkordeonisten Vincent Peirani, im Zusammenspiel mit größeren Ensembles wie der hr-Bigband oder dem Norwegian Wind Ensemble: Stets erweist sich Wollny als unendlich kreativer Partner, der sich klanglich wie kompositorisch immer neu erfindet. Sein Markenzeichen ist das Unberechenbare, der Mut, sich dem Moment hinzugeben und die Suche nach dem bisher Ungehörten.
Wollnys oft ruppiges, weil zwingend rhythmisches Pianospiel kennt momentan keinen Vergleich, müsste ihn allerdings auch nicht scheuen. Für ihn ist der Jazz vor allem die unbegrenzte Vielfalt der Möglichkeiten. Er ist der „vollkommene Klaviermeister: Michael Wollny bringt alles mit, was man von einem perfekten Jazzpianisten verlangen kann: virtuose Technik, überschäumende Fantasie, Disziplin und die Fähigkeit zum kreativen Chaos, Sinnlichkeit sowie ästhetisches Gespür.“ (FAZ)
Seine Alben „Hexentanz“, „Wunderkammer“ und „Weltentraum“ gelten als zukunftsweisend, weil Wollny völlig ergebnisoffen sich und seinen musikalischen Partnern neue Räume erschließt. Von Genregrenzen lässt sich der Unterfranke nicht aufhalten, Klassik, Pop, Jazz und Filmmusik fließen ungebremst ineinander. Im Trio mit Eric Schaefer und Christian Weber entwickelt Wollny seine Melangen mit Präzision und Liebe zum Detail. Modern, emotional, intelligent, virtuos und offen nach allen Richtungen. Auf der Bühne stricken sie berückende, eindringliche Stimmungen, die das Publikum vom ersten Ton an einfangen. Alles klingt neu und gleichzeitig wohlvertraut.
Joachim Kühn
1944 in Leipzig geboren, wurde als klassischer Pianist ausgebildet, aber als Jazz-Pianist berühmt. Unter dem Einfluss seines älteren Bruders, des Klarinettisten Rolf Kühn, begann er sich immer stärker für den Jazz zu begeistern. Nach ersten Erfolgen in der DDR siedelt er 1966 nach Westdeutschland über und trat im gleichen Jahr mit seinem Bruder Rolf sowohl auf dem Newport Jazz Festival als auch auf den Berliner Jazztagen auf. 1968 zog Joachim Kühn nach Paris. Nach Gruppen im Free-Jazz-Idiom konzentrierte er sich während der 1970er auf Projekte im Jazzrock-Bereich. Mitte der 1970er lebte er einige Zeit in Kalifornien. Sein größtes Ansehen als Jazz-Klaviervirtuose erreichte Joachim Kühn in dem über lange Jahre bestehenden Trio mit dem Bassisten Jean-François Jenny-Clark und dem Schlagzeuger Daniel Humair. Er gehört zu den wenigen Pianisten, mit denen Ornette Coleman konzertierte. Joachim Kühn hat in den letzten 40 Jahren höchst erfolgreich konzertiert, bereits in den 1980er Jahren Tournee mit Bechstein-Flügeln absolviert und CDs auf Bechstein aufgenommen. „Joachim Kühn schwelgt in rasenden Läufen mit bisweilen überfallartig herausgeschleuderten Motiven des Themas. Dann dämpft er mit der rechten Hand die Bass-Saiten im voluminös klingenden Bechstein-Flügel ab und schlägt mit der linken ein paar Akkorde an“, war aber auch 2006 noch über ein Konzert von Joachim Kühn zu lesen. Eine erfolgreiche und lang anhaltende Beziehung.