Joachim Kühn & Rolf Kühn
Biographie Joachim Kühn & Rolf Kühn
Joachim Kühn & Rolf Kühn
Als wohl erster deutscher Jazzmusiker machte Klarinettist Rolf bereits ab 1956 in New York Furore, als er Benny Goodman in dessen eigener Bigband als Leiter vertrat und beim Newport Jazz Festival neben den damals prominentesten Jazzern wie Coltrane und Cannonball Adderley glänzte. Zurück in Deutschland wurde er rasch Chef des NDR-Fernsehorchesters, und begann neben dem Klarinettenspiel in den späten Sechzigern eine beispiellose zweite Karriere als Musicaldirigent und Komponist fürs Fernsehen. Parallel startete er Ausflüge in den Free Jazz und Jazzrock, schrieb gar Stücke für klassische Musiker. In den Achtzigern betraute man ihn mit der musikalischen Leitung des Berliner Theater des Westens. Gerade auf seinen neueren Einspielungen ist Rolf Kühn immer wieder interessante Partnerschaften mit Größen aus allen Stilen eingegangen: Sie reichen von den einheimischen Stars Till Brönner und Barbara Dennerlein bis hin zu Lee Konitz, Bob Mintzer oder Michael Brecker.
Sein 15 Jahre jüngerer Bruder Joachim hat seit Anfang der Sechziger seine unverwechselbare 'Tastenschrift' in den verschiedensten Jazzgefilden hinterlassen. Zunächst ausgerichtet an den Vorbildern Horace Silver oder McCoy Tyner, rückte allerdings schon früh eine freie Ausdrucksform in den Fokus seines Schaffens. Auch im Fusionbereich gelangen ihm mit Jean-Luc Ponty und Billy Cobham Meilenstein-Kollaborationen. In jüngerer Zeit stand vor allem sein wieder neu formiertes Trio mit Jenny-Clark und Daniel Humair im Zentrum, Duo-Gastspiele mit Ornette Coleman krönten seine Piano-Arbeiten in kleiner Besetzung.
Immer wieder haben sich die Wege der Brüder Kühn im Lauf der letzten vier Dekaden gekreuzt, auf vielen Einspielungen sind sie gemeinsam zu hören., und in den Neunzigern legte das Doppelgestirn, neben einer Zusammenarbeit mit Eartha Kitt, in Gestalt der Scheibe 'Brothers' schließlich einen neuen Höhepunkt brüderlicher Improvisationskunst vor.