Cosmic Century (Remastered) Wallenstein
Album Info
Album Veröffentlichung:
1973
HRA-Veröffentlichung:
30.04.2018
Das Album enthält Albumcover
- 1 Rory Blanchford (Remastered) 09:25
- 2 Grand Piano (Remastered) 02:14
- 3 Silver Arms (Remastered) 09:39
- 4 The Marvellous Child (Remastered) 06:12
- 5 Song of Wire (Remastered) 07:51
- 6 The Cosmic Couriers Meet South Philly Willy (Remastered) 07:20
Info zu Cosmic Century (Remastered)
"Als "Symphonic Rock Orchestra" bezeichnen sich Wallenstein auf diesem Album. Bei einem solchen Namen mag man zunächst an typisch Wagnerschen Bombast denken, aber das trifft ebensowenig zu wie der durch den Albumtitel naheliegende Gedanke an die "Kosmische Musik" mancher deutscher Bands der frühen 70er. Tatsächlich ist "Cosmic Century" viel weniger bombastisch geraten als die beiden vorherigen Wallenstein Alben. Jürgen Dollase, der auch hier wieder alle Stücke im Alleingang komponiert hat, konzentriert sich meist auf sein klassisch inspiriertes Klavierspiel, oft geschmackvoll ergänzt durch sanftes Mellotron, Neuzugang Joachim Reiser sorgt an der Violine für zusätzlichen Klassik-Touch. Solange die beiden die musikalische Oberhand behalten ("Rory Blanchford", "Song of Wire") liefern Wallenstein schönen, relativ unprätentiösen Klassik-Rock. Sobald sie aber versuchen, die Klassik Elemente mit rockenden Parts zu kombinieren ("The Marvellous Child") wirken die Songs doch irgendwie unmotiviert zusammengeschustert. Hinzu kommt der nicht gerade überragende Gesang, was aber nicht so sehr ins Gewicht fällt, da die instrumentalen Teile überwiegen." (Jochen Rindfrey)
Jürgen Dollase, Klavier, Mellotron, Synthesizer, Vibraphon, Gesang
Harald Grosskopf, Schlagzeug, Percussion
Dieter Meier, Bass
Bill Barone, Gitarre, Gesang
Joachim Reiser, Violine
Gäste:
Rolf Dollase, Flöte
Torpid Little Hamlet Choir
Produced by Dieter Dierks
Digitally remastered
Wallenstein
Im Sommer 1971 gründete der Viersener Kunststudent Jürgen Dollase die Gruppe BLITZKRIEG. Dollase hatte bereits eine klassische Ausbildung an Klavier und Kontrabass genossen und sammelte erste Erfahrungen in Skiffle- und Jazzbands. Bei der "Geburtsstunde" von BLITZKRIEG waren neben Jürgen Dollase noch Bandmanager Peter Giehlen und Roadmanager Corrado Faccioni dabei. Weitere Musiker zur Vervollständigung der Band wurden von anderen Formationen abgeworben. Gitarrist Wolfgang "Ginger" Steinicke kam von der SMIDDY'S BLUES BAND, wurde aber schon kurze Zeit danach vom US-Amerikaner William "Bill" Barone aus Philadelphia ersetzt. Außerdem kamen noch der Schlagzeuger Harald Grosskopf und der niederländische Bassist Gerrit "Jerry" Berkers dazu und komplettierten die erste Besetzung der Band.
Anfang 1972 wechselte die Band den Namen und nannte sich fortan WALLENSTEIN (nach dem berühmten Feldherrn Wallenstein aus dem Dreißigjährigen Krieg). Das hatte den Grund, dass es bereits eine englische Band mit dem Namen BLITZKRIEG gab. Abgesehen davon war der Bandname nach Meinung der Plattenfirma PILZ alles andere als "politisch korrekt". Kurz darauf erschien das erste Album der Gruppe, das bereits zwischen September und Dezember 1971 unter dem alten Bandnamen BLITZKRIEG produziert worden war. Vielleicht war das auch der Grund, warum das Album den Titel "Blitzkrieg" bekam. Es dauerte nicht lange, da erschien (ebenfalls 1972) bereits das zweite Album der Band, Titel: "Mother Universe". Auf dem Cover der Platte ist die Großmutter von Bandgründer Jürgen Dollase zu sehen, fotografiert von Harald Grosskopf.
Bis 1977 gab es einige personelle Wechsel bei WALLENSTEIN, und es wurden mit "Cosmic Century" (1973), "Stories, Songs & Symphonies" (1975) und "No More Love" (1977) drei weitere Alben veröffentlicht. Ein Jahr später verließen bis auf Dollase alle Musiker die Band und Bandchef Dollase formierte die Gruppe neu. Ab 1978 trat WALLENSTEIN in der Besetzung Joachim "Kim" Merz (voc), Jürgen Dollase (voc, key), Michael Dommers (voc, g), Pete Brough (g), Kurt Schmidt (bg) und Charly Terstappen (dr) auf. Ebenfalls 1978 erschien mit "Charline" das sechste Studioalbum, das WALLENSTEIN musikalisch stark verändert zeigte. Was einige Altfans zum Teil auch durch das Fehlen der ehemaligen, erstklassigen Musiker ablehnten, begeisterte andere Musikfreunde, denn speziell die Single-Auskopplung "Charline" brachte WALLENSTEIN den ersten Charterfolg ein (Platz 17 der Single-Hitparade). Mit dem Stück hatte die Band im Jahre 1979 auch einen Auftritt in Ilja Richters TV-Musikshow "Disco". Zu den Höhepunkten dieser zweiten Bandphase ab 1978 zählte auch die gemeinsame Tournee mit den SCORPIONS. In den Jahren zwischen 1978 und 1982 veröffentlichte die Gruppe mit "Blue Eyed Boys" (1979), "Fräuleins" (1980) und "Ssss...stop" (1981) drei weitere Langspielplatten. Im Jahre 1982 wurde noch die Zusammenstellung "Best Of" veröffentlicht. Nach dem Erfolg der Single "Charline" und dem ebenfalls speziell im Radio sehr erfolgreich gelaufenen Song "Don't Let It Be" blieben weitere kommerzielle Erfolge allerdings aus. Im Jahre 1981 zog Gitarrist Pete Brough nach Südafrika und Schlagzeuger Charly Terstappen stieg bei der Band von Marius Müller-Westernhagen ein. Ohne die beiden Musiker produzierte WALLENSTEIN zu viert ein weiteres Album beim Plattenlabel EMI. Dieses Album wurde letztlich aber nicht veröffentlicht. Stattdessen löste Dollase die Band auf.
Kim Merz startete nach dem Ende von WALLENSTEIN eine Solokarriere. Mit seiner Single "Der Typ neben ihr" vom Album "Wenn der Vollmond zuschlägt" (beide 1983) hatte er einen kleinen Hit, mit dem er auch in der ZDF-Hitparade auftrat (siehe Video unten). Insgesamt veröffentlichte der Sänger zwei Langspielplatten (zur eben genannten noch "Kopf oder Zahl", 1984) und noch ein paar weitere Singles (die letzte im Jahr 1986) und beendete anschließend seine Gesangskarriere. Der Musik blieb er jedoch treu und schrieb in den Jahren danach (und auch schon zu Solozeiten) Lieder für andere Künstler, u.a. den Hit "Wahnsinn" von Wolfgang Petry, "Down On My Knees" von Patty Ryan und verschiedene Stücke für die Sängerin Silvia. Seit Anfang der 90er ist er Sänger in einer Coverband.
Ebenfalls als Solist erfolgreich war/ist Harald Grosskopf, der bis heute sechs Alben im Bereich Elektronik/Synthie-Musik veröffentlichte. Weitere Soloplatten ehemaliger WALLENSTEIN-Musiker kamen von Jerry Berkers, Jürgen Pluta und Nicky Gebhard (siehe unter "Sonstiges"). (Quelle: deutsche-mugge.de)
Dieses Album enthält kein Booklet