Album Info

Album Veröffentlichung:
2023

HRA-Veröffentlichung:
31.03.2023

Label: Jazzhaus Records

Genre: Latin

Subgenre: Contemporary Latin

Interpret: Etta Scollo

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 11,30
  • 1 C'è una pace 02:42
  • 2 Von der Freundlichkeit der Welt / Avò 03:19
  • 3 Cose da dire, da tacere 03:27
  • 4 Lingua e dialettu 04:00
  • 5 Cantanotte 02:33
  • 6 Ialofru 01:52
  • 7 A notti u dici o jornu 03:44
  • 8 Alle fronde dei salici 02:46
  • 9 Vivere è stare svegli 03:03
  • 10 Fuga in La minore 02:24
  • 11 La cifalota 02:49
  • 12 A-ttia 02:00
  • 13 Ora 02:54
  • Total Runtime 37:33

Info zu Ora

Mit ihrem Album „Ora“ hat die wunderbare sizilianische Sängerin Etta Scollo mit dem Starproduzenten Taketo Gohara ein Album geschaffen, das poetisch und politisch berührt. „Ora“ überzeugt mit tiefsinniger, engagierter Poesie, und die musikalische Schöpfkelle taucht in viele alte und neue Quellen.

Etta und ihre Band schaffen so ein überzeugendes Statement gegen die Lethargie dieser Tage, gegen die Vereinzelung und „Berührungslosigkeit“. Ein musikalisch zauberhaft vielschichtiges, beherztes, offenes Bekenntnis zum Leben, inmitten von Sturm und Asche. Zum Mut, ohne Zögern zu lieben.

„Ich stehe auf, ich stehe aufrecht, meine Hand arbeitet, begleitet, ein Lied über konkrete Dinge, erlebt und sofort wiedergeboren. Es ist Zeit zu sein – jetzt, jetzt, jetzt...“, singt Etta Scollo im abschließenden Titelstück von „Ora“. „Die Pandemie hat uns in eine musikalische Lethargie versetzt“, sagt sie. „Plötzlich war alles weg, ich hatte keine Perspektive, habe keinen einzigen Ton gesungen. Doch dann fing ich an, körperlich zu arbeiten: Ich habe in meiner neuen Wohnung Nägel in die Wand geschlagen, Lampen montiert, Regale gebaut. Ich habe gemerkt: Ich muss meinen Körper spüren, muss spüren, dass ich ein Mensch bin in dieser schlimmen Zeit der Isolation.“ Impulse zum Schaffen, so sagt Scollo, bekommt sie durch Berührungen, durch Basteln, Konstruieren, haptischen Austausch. Sie spricht von ihrer starken Beziehung nicht nur zu ihrer Stimme und ihren Gedanken, sondern auch zu ihren Händen. Aus diesem Tasten und Tun, aus dem Wiederaufstehen erwächst ein Album, das in seiner Direktheit erschüttert, in seiner Vielfalt verblüfft.

Am Anfang steht ein kreisrunder, vier Meter hoher Raum in ihrem neuen sizilianischen Domizil. Diesen überlässt sie Taketo Gohara zur akustischen Präparierung. Der in Mailand geborene japanische Produzent, der seine Schallkunst schon für Stars wie den Cantautore Vinicio Capossela oder die Popsängerin Elisa wirken ließ, bereitet den Ort mit dem Tontechniker Niccolò Fornabaio vor: „Taketo wollte, dass die Produktion ganz roh bleibt, und er ließ alles ganz nahe an meine Stimme herankommen“, sagt Scollo. „Beim Singen fühlte ich mich gar nicht so, als hätte ich einen Kopfhörer auf. Ich fühlte mich in mir. Taketo hat erkannt, welche Lieder eine starke Intimität brauchen, er ermunterte mich, auch mal leise zu singen. Und dabei nicht unbedingt immer ‚schön‘ zu intonieren. Ich bin ja keine perfekte, sondern auch eine verletzte Person. Und verletzte Inhalte kann man nicht mit einer Stimme transportieren, die eine nur konstruierte Schönheit ausdrückt.“

Musikalisch fasst „Ora“ ein ganzes Universum: Es gibt ganz nackte Stücke nur mit Gitarre. Töne aus der Tradition Siziliens, wirbelnden Walzer und ironische Sechsachtel-Takte. Es gibt die feinsinnige Kolorierung der Streicher, ein inniges Treffen von Blaskapelle und Renaissance-Chor, oder auch mal elektronische Texturen: „Jedes Setting steht für einen Moment, der in meinem Leben einmal wichtig war“, betont Scollo. Aus diesen ganz diversen Farben gruppiert Gohara eine spezielle Dramaturgie. Sein Ziel ist es, die Lieder nicht in einem „angenehmen Flow“ zu bündeln, sondern Kanten zwischen den Kompositionen zu verursachen, Brüche zuzulassen, mit jedem Stück eine neue Überraschung zu kreieren. ...

Etta Scollo, Stimme, Gitarre
Daniel Moheit, Akkordeon, diverse Klang-Instrumente
Zoé Cartier, Cello




Etta Scollo
Geboren in Catania, Sizilien. 1983 gewann Etta Scollo den ersten Preis beim “Diano Marina Jazz Festival“, geleitet vom Jazzkomponisten Giorgio Gaslini. Zur gleichen Zeit nahm sie ein Gesangsstudium am Konservatorium in Wien auf und arbeitete bei Schallplattenaufnahmen und Konzerten mit Künstlern wie Eddie Lockjaw Davis, Sunnyland Slim e Champion Jack Dupree zusammen. 1988 veröffentlichte sie die italienischen Version des Beatles-Songs “Oh Darling“ der wochenlang die österreichischen Musik-Charts anführte und ihr eine Goldene Schallplatte einbrachte.

Als Etta Scollo in den 90er Jahren nach Hamburg zog, schlug ihre Karriere eine andere Richtung ein. Sie komponierte “Blu:” aufgenommen mit dem London Session Orchestra (dirigiert von Will Malone) und Tonspuren für Filme, u.a. für den Film “Bad Guy” des koreanischen Regissuers Kim Ki-Duk. In dieser Zeit erschienen ihre Alben “Il bianco del tempo” und “Casa“.

Für ihr Projekt Canta Ro‘, der sizilianischen Volkssängerin Rosa Balistreri gewidmet und erschienen als Doppel-CD/DVD, erhielt sie 2005 den “Premio Pino Veneziano“, 2007 den “Weltmusikpreis Ruth” und 2008 den “Premio Rosa Balistreri-Alberto Favara VIII“.

Von diesem Moment an widmete sich Etta Scollo verstärkt der traditionellen Musik, ihrer Erforschung, Verarbeitung und Neuinterpretation. Daraus entwickelte sich das poetisch-musikalische Projekt Il fiore splendente, eine Hommage an die arabisch-sizilianischen Dichter des 9.-12. Jahrhunderts. An diesem Projekt beteiligten sich namhafte Künstler wie Franco Battiato, Giovanni Sollima, Markus Stockhausen und Nabil Salameh.

2009 sang Etta Scollo die Partie der Helena in der musikalischen Verabeitung von Goethes Faust II des zeitgenössischen deutschen Komponisten Karsten Gundermann, aufgeführt von der Deutschen Kammerphilharmonie unter der Leitung von Alexander Shelley. Im gleichen Jahr bearbeitete sie die Musik von Giuseppe Verdi für eine moderne Inszenierung des Rigoletto an der Neuköllner Oper in Berlin.

Im November 2010 interpretierte Etta Scollo die Rolle der Alice in der Oper Alice im Wunderland am Teatro Massimo in Palermo.

2011 erschien ihre CD Cuoresenza, ein musikalischer Monolog über die Liebe in all ihren Aspekten und Facetten.

2014 erschien Lunaria, die musikalische Umsetzung des barocken Märchens Lunaria von Vincenzo Consolo.

2015 wurde die CD Tempo al Tempo veröffentlicht. Es ist eine Hommage an die Zeit und im Duo mit der Cellistin Susanne Paul entstanden.

Etta Scollo tourt ebenso mit dem literarisch-musikalischen Programm Parlami d’amore mit Liedern und Geschichten über die Liebe. DieTexte werden von den Schauspielern Rolf Becker oder Joachim Król vorgetragen.

Etta Scollo lebt in Berlin und Sizilien.



Dieses Album enthält kein Booklet

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