Schumann: Dichterliebe Julian Prégardien, Eric Le Sage & Sandrine Piau
Album Info
Album Veröffentlichung:
2019
HRA-Veröffentlichung:
26.04.2019
Label: Alpha
Genre: Classical
Subgenre: Vocal
Interpret: Julian Prégardien, Eric Le Sage & Sandrine Piau
Komponist: Clara Schumann (1819–1896), Robert Schumann (1810-1856)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Robert Schumann (1810 - 1856): Spanisches Liederspiel, Op.74:
- 1 Spanisches Liederspiel, Op.74: In der Nacht 04:24
- Clara Schumann (1819 - 1896): 3 Romances, Op.11:
- 2 3 Romances, Op.11: II. Andante - Allegro passionato - Andante 05:59
- Robert Schumann: 3 Gesänge, Op.31:
- 3 3 Gesänge, Op.31: I. Die Löwenbraut 07:53
- Clara Schumann:
- 4 Wenn ich ein Vöglein wär 01:08
- Robert Schumann: 3 Gesänge, Op.31:
- 5 3 Zweistimmige Lieder, Op.43: Wenn ich ein Vöglein wär 01:27
- 3 Zweistimmige Lieder, Op.43:
- 6 Myrthen, Op.25: XV. Aus Den Hebräischen Gesängen (Mein Herz I=st Schwer) 04:32
- Dichterliebe, Op.48:
- 7 Dichterliebe, Op.48: I. Im wunderschönen Monat Mai 01:32
- 8 Dichterliebe, Op.48: II. Aus meinen Tränen sprießen 00:45
- 9 Dichterliebe, Op.48: III. Die Rose, die Lilie 00:34
- 10 Dichterliebe, Op.48: IV. Wenn ich in deine Augen seh' 01:31
- 11 Dichterliebe, Op.48: V. Ich will meine Seele tauchen 00:55
- 12 Dichterliebe, Op.48: VI. Im Rhein, im heiligen Strome 02:28
- 13 Dichterliebe, Op.48: VII. Ich grolle nicht 01:27
- 14 Dichterliebe, Op.48: VIII. Und wüssten's die Blumen 01:12
- 15 Dichterliebe, Op.48: IX. Das ist ein Flöten und Geigen 01:17
- 16 Dichterliebe, Op.48: X. Hör' ich das Liedchen klingen 01:46
- 17 Dichterliebe, Op.48: XI. Ein Jüngling liebt ein Mädchen 00:52
- 18 Dichterliebe, Op.48: XII. Am leuchtenden Sommermorgen 02:16
- 19 Dichterliebe, Op.48: XIII. Ich hab' im Traum geweinet 02:36
- 20 Dichterliebe, Op.48: XIV. Allnächtlich im Traume 01:22
- 21 Dichterliebe, Op.48: XV. Aus alten Märchen winkt es 02:06
- 22 Dichterliebe, Op.48: XVI. Die alten, bösen Lieder 04:00
- Sechs frühe Lieder Op. Post. (WoO 21):
- 23 Sechs frühe Lieder Op. Post. (WoO 21): Kurzes Erwachen 02:16
- 5 Lieder und Gesänge, Op.127:
- 24 5 Lieder und Gesänge, Op.127: I. Sängers Trost 02:05
- 3 Romanzen, Op.28:
- 25 3 Romanzen, Op.28: I. Sehr Markirt 03:22
- 26 3 Romanzen, Op.28: II. Einfach 03:23
- 4 Gesänge, Op.142:
- 27 4 Gesänge, Op.142: IV. Mein Wagen rollet langsam 03:03
Info zu Schumann: Dichterliebe
Nachdem er auf die neue Bärenreiter-Ausgabe gestoßen war, entschied sich Julian Prégardien den Dichterliebe-Zyklus aufzunehmen. Er erkundete das Werk in Live-Konzerten mit seinem ständigen Begleiter Eric Le Sage und fügte dem Programm weitere Werke von Robert sowie Clara Schumann hinzu, deren Geburtstag sich 2019 zum 200. Mal jährt. Als Clara in den 1860er Jahren die ‚Dichterliebe‘ spielte, schob sie Auszüge aus der ‚Kreisleriana‘ zwischen die Lieder. Prégardien bat Eric Le Sage, die gleichen Auszüge auf einem Blüthner-Klavier von 1856, dem Todesjahr Roberts, aufzunehmen und auch einige der Romanzen, die sowohl von Robert als auch von Clara zu einer Zeit komponiert wurden, als ihre zukünftige Ehe noch ungewiss war. Die Ballade ‚Löwenbraut‘ ist ebenfalls Teil des Programms - eine Erinnerung an die Qualen des jungen Robert beim Weggang von Clara.
Auf seinen Vorschlag hin wurde Sandrine Piau eingeladen, drei Duette mit Julian Prégardien zu singen: einen einfachen Kanon von Clara und zwei Duette von Robert, ‚Wenn ich ein Vöglein wär‘, und das sublime ‚In der Nacht‘. Weitere Lieder runden die Aufnahme ab: ‚Sängers Trost‘, ein kurzes Stück im Belcanto-Stil, ‚Kurzes Erwachen‘, komponiert von Robert im Alter von nur achtzehn Jahren, das sehr melancholische ‚Aus den hebräischen Gesängen‘, ein Auszug aus dem Zyklus ‚Myrthen‘ (Roberts Hochzeitsgeschenk an Clara) sowie ‚Mein Wagen rollet langsam‘, ein Lied, das in der ersten Version der ‚Dichterliebe‘ enthalten war.
Man könnte denken, dass die 1840 entstandenen Dichterliebe-Lieder Schumanns triumphierenden Jubel widerspiegeln, da er seine Clara nun endlich heiraten konnte. Und doch sind sie von bitterer Ironie, nostalgischer Sehnsucht und einem Gefühl der Angst geprägt.
Julian Pregardien, Tenor
Eric Le Sage, Klavier
Sandrine Piau, Sopran (Tracks 1, 3, 4, 5)
Julian Prégardien
wurde 1984 in Frankfurt geboren und erhielt seine erste musikalische Bildung in den Chören der Limburger Dommusik. Nach Studien in Freiburg und im Rahmen der Académie des Opernfestivals von Aix-en-Provence war er von 2009 bis 2013 Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt. Parallel entwickelte sich seine internationale Konzerttätigkeit, überwiegend mit Vertretern der sogenannten historischen Aufführungspraxis. Bereits 2008 arbeitete er erstmals mit René Jacobs zusammen, nahm mit dem französischen Ensemble La Chapelle Rhénane eine vielbeachtete Johannespassion auf CD auf und debütierte am Theater an der Wien (Gluck Ezio) sowie an der Opéra de Monte Carlo (Haydn L’infedeltà delusa). Erste Liederabende führten ihn zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern (Junge Elite), zum Menuhin Festival Gstaad (Jeunes Étoiles) und zum Rheingau Musikfestival. 2010 war er zum ersten Mal Solist einer Europa-Tournée des Collegium Vocale Gent und Concerto Köln mit Bachs Weihnachtsoratorium.
Inzwischen ist der Tenor ein international herausragender Vertreter der jungen Sänger-Generation. In den letzten Jahren debütierte er beim Festival d’Aix-en-Provence, an der Hamburgischen und an der Bayerischen Staatsoper sowie an der Opéra Comique in Paris. Bei den Salzburger Festspielen ist er seit 2015 regelmäßig als Konzertsänger zu Gast, 2018 folgt sein szenisches Debüt als Narraboth in Richard Strauss Salome in der Regie von Romeo Castellucci mit den Wiener Philharmonikern unter Leitung von Franz Welser-Möst.
Regelmäßige Einladungen zu seinen Orchestern in Montreal und Hamburg verbinden ihn mit dem Dirigenten Kent Nagano, mit dem er auch an der Seite seines Vaters Christoph Prégardien in der Titelpartie eine konzertante Aufführung von Mozarts Idomeneo gemeinsam mit Concerto Köln realisierte.
Mit René Jacobs und Christophe Rousset musizierte er bisher in zahlreichen Projekten barockes und klassisches Opern- und Konzert-Repertoire von Lully, Charpentier, Rameau, Carissimi, Pergolesi, Bach und Mozart.
Mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks spielte er die Evangelistenpartien der Johannes- und Matthäuspassion ein (mit Concerto Köln), 2018 singt er auf Tournee Bachs Weihnachtsoratorium (mit dem Kammerorchester Basel). Im November 2018 leitet er eine Meisterklasse (Bach Johannespassion) in Kooperation mit dem Montreal Bach Festival und der McGill University, der Université de Montréal und dem Conservatoire de Musique.
Einen besonderen Schwerpunkt der künstlerischen Tätigkeit Julian Prégardiens bilden Liederabende und Kammermusikprojekte. Beispielsweise war er an der Gesamtaufführung aller Lieder von Franz Schubert bei der Schubertiade in Hohenems/Schwarzenberg, in der Wigmore Hall London und im neuen Boulezsaal Berlin beteiligt. Gemeinsam mit seinem Vater und dem Ensemble Anima Eterna unter Leitung von Jos van Immerseel stellte er ein Monteverdi-Programm mit Auszügen aus den Opern Ulisse und Orfeo, sowie Madrigalen zusammen und gastierte damit u.a. bei den Salzburger Pfingstfestspielen, bei den Dresdner Musikfestspielen und im Chateau de Versailles.
In der Saison 2018/2019 gibt er Liederabende mit den Pianisten Kristian Bezuidenhout, Michael Gees, Martin Helmchen, Eric le Sage, Rudi Spring und Lars Vogt.
Daneben hat Julian Prégardien die Medienplattform P.RHÉI ins Leben gerufen und veröffentlicht dort ein Editionsprojekt, das die Aufführungspraxis und Interpretationsgeschichte von Franz Schuberts Liedzyklus Winterreise beleuchtet. Teil dieses Projektes ist auch eine Einspielung der „komponierten Interpretation“ der Winterreise von Hans Zender (UA 1993), die 2018 vom Label Alpha Classics international veröffentlicht wird.
Im November 2017 wurde Julian Prégardien auf eine Professur für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München berufen. Er ist Mitglied des Schumann-Netzwerkes und Förderer des Singpatenprogramms Canto elementar.
Booklet für Schumann: Dichterliebe