
Trigger Sharon Mansur
Album Info
Album Veröffentlichung:
2025
HRA-Veröffentlichung:
27.06.2025
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
Coming soon!
Danke, dass Sie sich für dieses Album interessieren. Sie können das Album noch nicht kaufen. Dafür schon mal reinhören!
Tipp: Nutzen Sie unsere Merkliste-Funktion.
- 1 Outside In 03:05
- 2 Tunnel Maze 03:20
- 3 If I Can 06:51
- 4 February 04:12
- 5 Trigger 08:00
- 6 Change Your Narrative 04:29
- 7 Big Dreams in Kadikoy 04:38
- 8 From the OV 05:17
Info zu Trigger
Jazz, mittelöstliche Musik, Metal, Electronica, Klassik: Das ACT-Debüt „Trigger“ von Sharon Mansur markiert einen Punkt, an die vielen unterschiedlichen Pfade zusammenlaufen, die die israelische Pianistin und Keyboarderin seit ihrer Kindheit beschritten hat. Und ihre tief empfundenen musikalischen Geschichten eröffnen aus sehr persönlicher Perspektive einen hoffnungsvollen Blick auf eine Welt voller Spannungen und Widersprüche.
„Meine erste prägende Berührung mit Musik war der Soundtrack zu Disneys „König der Löwen“ im Alter von fünf Jahren,“ erinnert sich Sharon Mansur. „Es gab einige orchestrale Passagen, die sich so anfühlten, als würde mein Herz explodieren.“ Das Erlebnis wirkt nach. Sharon Mansur beginnt eine klassische Klavierausbildung, vertieft sich in die Werke von Chopin und Rachmaninov, entwickelt aber auch eine Liebe zu großen Orchesterwerken. Neben klassischer Musik hört sie eine Menge Metal, Psychedelic und Progressive Rock und spielt Keyboards in einer Symphonic Metal Band – große, intensive, laute Musik mit einer klassischen Opernsängerin als Front-Frau. Später entdeckt sie in Funk- und Blues-Bands die Faszination für Improvisation und beginnt schließlich ein Studium an der Jerusalem Academy of Music and Dance. „Am Anfang passte ich dort nicht gut rein,“ erinnert sich Sharon Mansur. „Ich wusste nichts über Jazz und die leichte, filigrane Art zu spielen passte nicht zur mir vertrauten Rohheit und dem Drama in Rock und Klassik. Doch was ich am Jazz sofort liebte, war die Freiheit und Verspieltheit und die Möglichkeit, seine ganz eigene Stimme zu finden.“
Ein weiteres Schlüsselerlebnis war ein Konzert der Fakultät für arabische Musik der Akademie. „Diese Musik hat sich sofort vertraut angefühlt,“ erinnert sich Sharon Mansur. „Mein Vater stammt aus dem Irak und so erinnerten mich die Melodien an meine Kindheit. Und auch die typischen ungeraden Metren fühlten sich durch meinen Background im Progressive Rock sehr natürlich an.“ Die Selbstverständlichkeit, mit der sich Sharon Mansur den verschiedensten musikalischen Einflüssen nähert, zeigt viele Parallelen zur Musik ihres Heimatlandes: „Es gibt keine explizit traditionelle, israelische Musik. Weil das Land so jung ist, ist israelische Musik immer eine Mischung verschiedener Einflüsse - aus Europa, dem Nahen Osten, dem Mittelmeerraum und Nordafrika.“
Diese Mischung verschiedenster Traditionen prägt auch Israels heutige Pop- und Indie-Szene in sich Sharon Mansur schnell einen Namen macht. So spielte sie mit Rock-, Pop- und Crossover-Acts wie „Orphaned Land“, dem Duo „Yossi Fine & Ben Aylon“ oder dem „Jerusalem Orchestra East and West“ und lernte hierfür auch, die charakteristischen Viertelton-Melodien der arabischen und mittelöstlichen Musik auf ein elektrisches Keyboard zu übertragen. Unter ihrem Spitznamen „Shasha“ produziert Sharon Mansur zudem elektronische Musik und tritt in Clubs und EDM-Festivals auf. Sie erklärt: “Auch arabischer und elektronischer Musik habe ich mich sehr intuitiv und spielerisch angenähert. Das wiederum passt zu meiner Vorstellung von Jazz – davon, zuzuhören, zu improvisieren und seinen Instinkten zu folgen. Ich glaube, dass auch die Pioniere des Jazz wie Louis Armstrong so ihren Stil entwickelt – sie lernten die Musik auf der Straße, einfach durch Zuhören und Improvisieren.“
Auf ihrem ACT-Debüt „Trigger” vereint Sharon Mansur gemeinsam mit David Michaeli, Kontrabassist von Israels Jazz-Export-Erfolg „Shalosh“ und Schlagzeuger und Wahl-New-Yorker David Sirkis all ihre musikalischen Einflüsse zu einem farbenreichen, verblüffend stimmigen großen Ganzen. Kraftvolle, zugleich an Sharon Mansurs Metal- und Klassik-Background erinnernde Rhythmen und Melodien wie im Opener „Outside In“ stehen neben cineastisch-spärischen Stücken wie „If I Can“, Viertelton-Linien wie im Keyboard-Solo von „Big Dreams In Kadikoy“ wechseln sich ab mit Piano-Eruptionen wie auf dem Titelstück „Trigger“. Und die mittelöstliche, ungerade Rhythmik zieht sich durch das gesamte Album – es gibt kein einziges Stück im 4/4 Takt.
Man merkt all den so unterschiedlichen Elementen dieser Musik an, dass ihre Schöpferin sie tief durchdrungen hat. Es ist diese Mischung aus Vielfalt und Tiefe, die die Musik des Albums so besonders macht. Und es sind Sharon Mansurs persönliche, emotionale Geschichten, mit denen die Musik aufgeladen ist. Sie erklärt „Viele der Stücke handeln von Verlust und Trennung, davon, wie man daran wachsen und selbst in den dunkelsten Dingen etwas Gutes und Schönes finden kann. Change Your Narrative“ ist ein gutes Beispiel dafür. Das Stück erzählt davon, wie man Dinge durch eine veränderte Sichtweise beeinflussen kann. Ich habe zum Beispiel große Angst vor dem Fliegen, besonders wenn das Flugzeug bei Turbulenzen wackelt. Und um das zu bekämpfen, versuche ich, statt "Ich habe solche Angst" meine Sichtweise zu ändern in "Hey, das macht Spaß, wir fahren Achterbahn!“
Sharons Mansurs Musik offenbart einen hoffnungsvollen Blick auf die Welt: „Musik zeigt, dass wir zusammenarbeiten können, dass wir dieselben Emotionen teilen, auch wenn wir unterschiedliche Sprachen sprechen. Musik ist die Sprache des Herzens, die Sprache der Natur. Ich hoffe, dass ich durch Musik die Welt um mich herum ein kleines bisschen positiv beeinflussen kann. Ich bin in der Hinsicht sehr bescheiden, ich weiss, dass ich nichts weiss. Ich tue nur das, was ich am besten kann. Und wenn ich Menschen aus verschiedenen Kulturen an einem Ort zum Lachen und Weinen bringen kann, dann bedeutet das alles für mich."
Sharon Mansur, Klavier & Keyboards
David Michaeli, Kontrabass
David Sirkis, Schlagzeug
Aufgenommen von Marko Gurkan im Kicha Studio vom 26. bis 28. Februar 2024
Gemischt und gemastert von Lars Nilsson & Joar Hallgren im Nilento Studio
Sharon Mansur
Die Pianistin, Keyboarderin und Komponistin Sharon Mansur vereint das Ausdrucksspektrum des Jazz, die Energie von Rock und Elektronik sowie die Farbenvielfalt nahöstlicher Musik. Aufgewachsen mit klassischem Klavier, begann sie früh, sich zwischen verschiedenen musikalischen Welten zu bewegen – von Metal über Funk bis hin zu elektronischer Clubmusik.
Heute steht Sharon für einen eigenständigen Sound: mal cineastisch und meditativ, mal tanzbar und ungestüm – stets geprägt von melodischer Tiefe, rhythmischer Komplexität und einem Gespür für klangliche Freiheit jenseits westlicher Tonleitern. Mit Bassist David Michaeli (Shalosh) und Drummer Aviv Cohen (u. a. Yemen Blues) formte sie das Sharon Mansur Trio, dessen Debütalbum im Juni 2024 bei ACT erscheint.
Neben ihrem Trio ist sie auch als Solokünstlerin unter dem Namen SHASHA aktiv – ein elektro-orientalisches Live-Projekt, das Club und Konzertbühne miteinander verbindet. Mit zahlreichen Veröffentlichungen, internationalen Kooperationen und einem stilistischen Vokabular, das Genregrenzen ignoriert, zählt Sharon Mansur zu den spannendsten Stimmen einer neuen Musiker*innengeneration.
Booklet für Trigger