My Music Garden Masako Ohta
Album Info
Album Veröffentlichung:
2025
HRA-Veröffentlichung:
07.11.2025
Label: Winter & Winter
Genre: Classical
Subgenre: Instrumental
Interpret: Masako Ohta
Komponist: John Cage (1912-1992), Johannes Brahms (1833-1897), Claude Debussy (1862-1918), Franz Schubert (1797-1828), Mamoru Fujieda, Frédéric Chopin (1810-1849), Toshio Hosokawa (1955), Fumio Yasuda (1953), Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791), Bernd Alois Zimmermann (1918-1970)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- John Cage (1912 - 1992): In a Landscape:
- 1 Cage: In a Landscape 07:11
- Johannes Brahms (1833 - 1897): Intermezzo A-Dur, Op. 118 No. 2:
- 2 Brahms: Intermezzo A-Dur, Op. 118 No. 2 04:58
- Claude Debussy (1862 - 1918): Clair De Lune:
- 3 Debussy: Clair De Lune 04:03
- Franz Schubert (1797 - 1828): Impromptu Ges-Dur, Op. 90 No. 3:
- 4 Schubert: Impromptu Ges-Dur, Op. 90 No. 3 05:21
- Mamoru Fujieda (b. 1955): Patterns of Plants:
- 5 Fujieda: Patterns of Plants: The 26th Collection »Tea Patterns«: Pattern B »Yabe« 04:36
- Frédéric Chopin (1810 - 1849): Nocturne, Op. 55 No.1 in F Minor:
- 6 Chopin: Nocturne, Op. 55 No.1 in F Minor 04:56
- Toshio Hosokawa (b. 1955): Souvenir from Japan:
- 7 Hosokawa: Souvenir from Japan - Sakura for Piano 04:14
- Fumio Yasuda (b. 1953): Rain Choral:
- 8 Yasuda: Rain Choral 03:44
- Wolfgang Amadeus Mozart (1756 -1791): Fantasie D-Moll KV 397 (385G):
- 9 Mozart: Fantasie D-Moll KV 397 (385G) 06:17
- Bernd Alois Zimmermann (1918 - 1970): Extemporale: Präludium:
- 10 Zimmermann: Extemporale: Präludium 04:25
Info zu My Music Garden
Die japanische Pianistin Masako Ohta gewährt einen beeindruckenden und ungewöhnlichen Einblick in die faszinierende Welt der japanischen Musik. Ihr künstlerisches Schaffen verbindet jahrhundertealte Volks- und Hofmusik mit zeitgenössischen Kompositionen, wodurch ein einzigartiges musikalisches Gesamtkunstwerk entsteht. Mit Werken großer japanischer Komponisten wie Kengyo Yatsuhashi (17. Jahrhundert), Kengyo Yoshizawa (19. Jahrhundert) und Toru Takemitsu (20. Jahrhundert) sowie Stücken moderner Künstler wie Toshio Hosokawa und Fumio Yasuda, welcher eigens eine Komposition für dieses Album beiträgt, lädt sie die Zuhörer auf eine Zeitreise nach Japan ein. Dabei kommen keine traditionellen Instrumente wie Koto, Shakuhachi oder Taiko zum Einsatz, sondern ausschließlich die Saiten eines zeitgenössischen Konzertflügels.
Masako Ohta lebt seit 1988 in München und hat sich dort kulturell fest verwurzelt. Als Münchner Künstlerin bereichert sie durch zahlreiche Konzerte und spartenübergreifende Inszenierungen, in denen Dichtkunst, Kalligraphie, Tanz, Theater und Klang ineinanderfließen, nicht nur das kulturelle Leben ihrer Wahlheimat, sondern auch weit darüber hinaus. 2019 wurde sie von der Stadt München mit dem renommierten Förderpreis für Musik ausgezeichnet, der nur alle zwei Jahre vergeben wird. Trotz ihrer Verbundenheit mit München schlagen ihre Wurzeln weiterhin tief in Japan. Mit Hingabe und einem tief empfundenen Sinn für Kultur arbeitet sie an der Weiterentwicklung des japanischen Erbes, indem sie mit Komponisten und Tänzern zusammenarbeitet sowie traditionelles Haiku rezitiert. Ihre Musik ist durchdrungen von der Philosophie japanischer Kultur und entfaltet sich auf ihrem Album »My Japanese Heart« in besonderer Weise.
Wie in der japanischen Architektur spielen auch in der Musik die Elemente Raum und Zeit eine zentrale Rolle. Konzepte wie »間« (ma), das Intervall oder die Zeitspanne, »多層性« (tasousei), Vielschichtigkeit und »奥« (oku), das Innenleben oder der Innenraum, sind wesentliche Bestandteile und verbinden Raum und Zeit untrennbar miteinander. Diese Prinzipien drücken sich sowohl in der japanischen Kunst als auch in der Musik aus und unterscheiden sich stark von westlichen Traditionen, die sich eher durch die komplette Füllung von Flächen und seltene Nutzung von Stille auszeichnen. In Japan hingegen wird oft ein Raum geschaffen, den der Betrachter oder Zuhörer mit seiner eigenen Fantasie füllen kann.
Das besondere Verhältnis des Menschen zur Natur ist ein weiterer prägender Aspekt der japanischen Kultur. Der Mensch erschafft kleine Paradiese, um die Natur bewusst zu erleben, etwa durch kunstvoll gestaltete Wasserbecken oder Gärten. Diese tiefe Wertschätzung der Natur spiegelt sich auch in der Kunst wider, wie etwa in fantastischen Bilderwelten der Edo-Zeit aus dem 17. Jahrhundert oder in musikalischen Kompositionen, die sich der Schönheit der Natur widmen.
Die kulturellen Besonderheiten Japans blieben über Jahrhunderte weitgehend erhalten, nicht zuletzt durch die Abschottung während der Edo-Zeit (1603 bis 1868). Erst Mitte des 19. Jahrhunderts brachten erzwungene Öffnungen westliche Einflüsse ins Land, doch der daraus entstandene kulturelle Dialog bewahrte gleichzeitig die japanische Identität in Kunst und Musik.
Das Album beginnt mit »Melodia II«, einer Komposition von Toshio Hosokawa aus seiner Studienzeit 1977 in Berlin. Das Werk wurde ursprünglich unter dem Titel »At Midnight in the Kitchen I Just Wanted to Talk to You« komponiert und basiert auf einem Gedichtband von Shuntarō Tanikawa. Die reduzierte Fassung erhielt später den Namen »Melodia II« und zeigt Hosokawas beeindruckende Fähigkeit, Musik mit poetischer Emotionalität und visuellen Vorstellungen zu verbinden – etwa dem nächtlichen Sternenhimmel, aus dem ein Stern nach dem anderen zu fallen scheint.
Darauf folgt ein Übergang ins 17. Jahrhundert mit Werken des Komponisten sowie Shamisen- und Koto-Spielers Kengyo Yatsuhashi, der die Koto aus ihrer traditionellen Rolle als Begleitinstrument befreite und sie zu einem eigenständigen Soloinstrument erhob. Dieses Vermächtnis sowie viele weitere künstlerische Einflüsse aus verschiedenen Epochen prägen Masako Ohtas musikalische Reise und machen ihr Album zu einem intimen Porträt des kulturellen Herzens Japans.
Masako Ohta, Klavier
Zur Info: wir bieten dieses Album in der nativen Abtastrate von 96kHz, 24-Bit an. Die uns zur Verfügung gestellte 192kHz-Version wurde hochgerechnet und bietet keinen hörbaren Mehrwert!
Masako Ohta
ist in Tokyo (Japan) geboren und aufgewachsen. Sie lebt und arbeitet seit 1985 in Deutschland, zuerst in Berlin und seit 1988 in München.
Ihre solistische und kammermusikalische Konzerttätigkeit liegt im Bereich der Klassischen als auch der Neuen Musik, sowie der Improvisation. Sie wirkte u. a. bei Festspiel plus der Bayerischen Staatsoper, International Art Festival in Mexiko, dem Kurt Weill Festival in Dessau und Berlin sowie dem John Cage Festival in Ravensburg 2012 mit.
Ihre intensive Beschäftigung mit Poesie, Klang und Musik aus Japan, Europa und anderen Kulturkreisen führt zu reger Zusammenarbeit mit Schauspielern, Tänzern, Dichtern, Bildenden Künstlern und Weltmusikern/innen. Sie kreiert und wirkt mit bei Tanz- und Theateraufführungen, bei interkulturellen und interdisziplinären Projekten. Sie kreiert ihre eigene Konzertserien, die Klaviersoloprogramme „Phantasiestücke“, „Kammermusik-GEN“ und „Wurzeln & Flügel“.
Masako Ohta bekam den ersten Preis bei dem Giesinger Kulturpreis 2016 mit Kammersänger Christopher Robson und Schauspieler Olaf Becker.
Die Arbeit von Masako Ohta ist in zahlreichen Rundfunkproduktionen u. a. beim Bayerischen Rundfunk, Hessischen Rundfunk, Südwestfunk und RIAS Berlin mit Werken von W. A. Mozart, C. Debussy, D. M. Johansen, B. Maderna, K. Bohrmann u.a. dokumentiert, sowie auf der CD „OHENROSAN“, einer Improvisations-Liveaufnahme mit Udo Schindler (Klarinette) in der Pilgrims of Sound-Serie „Realtime“ und „Botenstoffe“ vom Britischen Label „Confront Recordings“. Am 2.2.2018 erscheint ihre Solo CD „Poetry Album“ bei dem Label „Winter&Winter“.
Ihr Klavierstudium absolvierte sie an der Toho Gakuen School of Music, Tokyo und an der Hochschule (Universität) der Künste Berlin bei Erich Andreas und György Sebök. Zudem besuchte sie Meisterkurse bei András Schiff und György Kurtag.
Als Diplom-Klavierpädagogin unterrichtet sie und gibt Meisterkurse für Klavier und Kammermusik. Mit dem Motto „ganzheitliches Klavierspiel“ verbindet sie Ihre Klavierlehre mit japanischer Kalligraphie.
Booklet für My Music Garden
