Album Info

Album Veröffentlichung:
2020

HRA-Veröffentlichung:
13.11.2020

Label: Neue Meister

Genre: Classical

Subgenre: Modern Composition

Interpret: Henning Fuchs

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 96 $ 13,20
  • Henning Fuchs:
  • 1Gaia Rises02:47
  • 2The Storm Will Pass04:03
  • 3Time Drops03:56
  • 4Pacha Mama02:47
  • 5Protozoa04:44
  • 6Flying River03:48
  • 7Thrive02:59
  • 8Miracle of Life04:53
  • 9The Tribe01:48
  • 10Home03:12
  • 11Flying River (Reprise)03:42
  • Total Runtime38:39

Info zu Gaia

Eigentlich wollte Henning Fuchs Greenpeace-Aktivist werden und Walfänger, Schiffe und Bohrinseln daran hindern, die Erde auszubeuten. Um später im Umweltschutz und der Entwicklungshilfe tätig zu werden, studierte er zunächst Geographie. Doch sein Weg führte ihn nach einer Reihe missglückter Klausuren an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität in Bonn direkt an Sir Paul McCartney’s Liverpool Institute for Performing Arts. Während er in Bonn seinen Zielen nicht näher kam, schloss er in Liverpool sein Studium mit Auszeichnung ab.

Sein musikalisches Portfolio und seine bisherigen Veröffentlichungen lassen vermuten, dass es der richtige Weg war: Henning Fuchs hat an mehreren renommierten Alben mitgewirkt sowie Filmmusik- und Tanzprojekte in Zusammenarbeit mit Max Richter, Wim Wenders und Wayne McGregor veröffentlicht.

In den letzten Jahren setzte Henning Fuchs sich vermehrt mit wissenschaftlichen Studien, Theorien und spirituellen Philosophien über unseren Planeten auseinander. Seine Gedanken hierzu fließen in GAIA, Hennings Fuchs’ neusten Album, zusammen.

GAIA ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Konzeptalbum. Im Zentrum steht das uralte Verständnis der Erde als lebender Organismus. Die Ureinwohner der Anden haben sie als die Gottheit Pachamama idealisiert, die alten Griechen nannten sie Gaia. Wissenschaftlich wurde das Konzept in den 1970er Jahren von James Lovelock in dem Werk „Die Gaia Hypothese“ und Lynn Margulis in „Der Symbiotische Planet“ aufgearbeitet. All diese alten und neuen Erkenntnisse haben gemeinsam, dass sie die Gesamtheit von Mutter Natur als ein zugleich geologisches als auch lebendiges System mit komplexen Verflechtungen sehen. In diesem Sinne ist die Erde nicht mehr nur ein Gestein, auf dem wir Menschen leben. Sie ist vielmehr ein aktiver und selbstregulierender Organismus, der sich selbst erschaffen, verwunden und heilen kann und von dem wir ein Teil sind. „Ob man es nun wissenschaftlich oder spirituell betrachtet: Das Verständnis des Planeten Erde als Lebewesen ist entscheidend für unser Überleben als Spezies“, sagt Henning Fuchs.

Das Album von Henning Fuchs hat zweifellos eine Dringlichkeit. Angesichts beispielloser Kohlenstoffemissionen, der Abholzung und Ausrottung von Lebensräumen und ganzen Tierarten sowie einer Pandemie, die uns voneinander trennt und gespalten hat und uns gleichzeitig daran erinnert, dass wir Teil ein und desselben lebenden Organismus sind, kommt dieser dringliche Aufruf zur Einheit zum richtigen Zeitpunkt. Die Musik ist jedoch unaufdringlich in der Vermittlung eines so brisanten Themas. Wenn man die Milliarden Jahre alte Perspektive der Erde einnimmt, wird die „Rettung des Planeten“ fast zu einem kindisch-vermessenen Plädoyer. Eine harmonische Koexistenz der Menschheit innerhalb dieses Organismus scheint, so die Kernaussage von GAIA, der einzige Weg zu sein. Gaia war lange vor uns hier und wird sicherlich auch lange nach uns noch existieren. „Frieden ist nur mit allen möglich. Wir müssen lernen, uns gegenseitig zu verstehen. Das ist die Botschaft von GAIA“, sagt Henning Fuchs.

In den Titeln des Albums wird die Entstehungsgeschichte der Erde nachvollzogen. Von ihrer Geburt im kraftvollen Eröffnungsstück Gaia Rises über ihre geologischen Transformationen – Vulkanausbrüche und die Entstehung der Ozeane – bis hin zum Werden und Aufblühen des Lebens auf dem Planeten, das in der melodiös geführten spanischen Gitarre von Thrive Gestalt annimmt. Das folkloristisch geprägte Stück The Tribe erzählt schließlich vom sozialen Miteinander und der gesellschaftlichen Tendenz zur Monokultur. Das Album fühlt sich wie ein akustischer Zeitraffer der Erde an, gefüllt mit all den verschiedenen Geschichten und Gestalten – Stürme, Flüsse, einzellige Organismen, Menschen – die diese große Erzählung formen. Der Zuhörer wird durch Dunkelheit, Staunen und Ehrfurcht einflößende Schönheit geführt und demütig, wie klein die Menschheit beim Anblick all dessen ist. Home, der ruhige Schlusstitel des Albums, vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit und verdeutlicht die Akzeptanz unserer Rolle: „Gaia lebt nicht nur im Äußeren – Gaia ist in uns“, zitiert Henning Fuchs Thich Nhat Hanh.

Trotz der klaren Dramaturgie ist GAIA nicht nur der Soundtrack einer Geschichte. Die eigentliche Entstehung und Entwicklung des Albums, sein Aufnahmeprozess und alle damit verbundenen Kollaborationen sind selbst Sinnbild der Themen Transformation, Vielfalt und Kooperation, die in der Entwicklung der Erde gespiegelt werden. „Am Anfang hatte ich ein klares Konzept vor Augen, aber es veränderte sich ständig, so wie die Erde selbst, die sich kontinuierlich weiter entwickelt“, sagt Henning Fuchs. „Es war mir wichtig, dass die MusikerInnen sich mit ihrer eigenen Persönlichkeit einbringen konnten, anstatt nur stumpf das zu abspielen, was ich geschrieben hatte“, sagt Henning Fuchs, der eine Reihe namhafter MusikerInnen und eine beeindruckende Reihe von Instrumenten aus der ganzen Welt für das Projekt zusammenführte.

Auf GAIA spielen unter anderem der chinesische Erhu Meister Guo Gan (Erhu, Zhonghu), die renommierte isländische Violinistin Elfa Rún Kristinsdóttir, Boram Lie am Violoncello, der Spanier Julián Olivares (Flamencogitarre, Charango, Cuatro, Tres Cubano), David Kuckhermann (Handpans, Udu, Percussion), die Bulgarian Voices Berlin uvm.

Mit GAIA fängt Henning Fuchs die wilde Vielfalt und den stetigen Drang nach Veränderung der Erde akustisch ein. Sowohl stilistisch als auch instrumental schafft er es, im wahrsten Sinne des Wortes „Weltmusik“ zu schreiben. Für jemanden, der sich in seiner Karriere lange mit Filmmusik beschäftigt hat, ist es nicht überraschend, Musik mit visueller und filmischer Qualität zu komponieren. Wie jedes Atom, Wesen und System in der Erde selbst, so pulsiert auch jeder Track, jedes Instrument und jedes Arrangement vor Leben.

Henning Fuchs




Henning Fuchs
is composer, performer and multi-instrumentalist. As bandleader and lead singer of various bands he started writing songs at the age of 14. Always looking for new styles he crosses borders between jazz, funk, punk, folk, classic, avant-garde and electronics.

After graduating at Sir Paul McCartney's Liverpool Institute for Performing Arts Henning moved to Berlin. In the midst of Berlin's creative art scene he soon started writing for bands, ensembles, contemporary dance and film.

Henning Fuchs’ work includes concert music, film scoring, songwriting and various album productions. His songs and instrumental compositions have been nominated and awarded many times and embrace a wide range of styles and genres. Henning collaborates with various artists from all over the world. 2015 he performed with the orchestra of the composers' association of the Sverdlovsk region (Urals) at the Gala event for the 10th anniversary of the German Consulate General in Yekatarinburg, Russia.

Between 2012-16 Henning worked closely with Max Richter on film, album and dance related projects, including Wayne McGregor’s „Woolf Works“ at the Royal Opera House London. Henning also collaborated with artists such as Alexandre Desplat on Wim Winders „Everything will be fine“, Dan Mangan & Jesse Zubot on Peter Chelsom’s „Hector and the search for happiness“ or Karsten Fundal on Ai Weiwei’s „Human Flow“.

Henning received a Diploma as „Film Composer“ at the Film University Babelsberg „Konrad Wolf“ and a Bachelor’s Degree of Arts with Honours, Class I, in Performing Arts (Music) at Sir Paul McCartney’s Liverpool Institute for Performing Arts. He also initiated an exchange program with the Royal College of Music London and took masterclasses with renowned film composers such as Patrick Doyle, Howard Shore and Michael Giacchino.



Dieses Album enthält kein Booklet

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