Wolf: Orchesterlieder & Penthesilea Benjamin Appl, Jenaer Philharmonie & Simon Gaudenz
Album Info
Album Veröffentlichung:
2022
HRA-Veröffentlichung:
06.05.2022
Label: CPO
Genre: Classical
Subgenre: Vocal
Interpret: Benjamin Appl, Jenaer Philharmonie & Simon Gaudenz
Komponist: Hugo Wolf (1860–1903)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Hugo Wolf (1860 - 1903): Orchesterlieder:
- 1 Wolf: Mörike-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 25, Schlafendes Jesuskind 03:16
- 2 Wolf: Goethe-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 19, Epiphanias 04:07
- 3 Wolf: Goethe-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 29, Anakreons Grab 02:45
- 4 Wolf: Mörike-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 39, Denk' es, o Seele 02:34
- 5 Wolf: Goethe-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 49, Prometheus 05:31
- 6 Wolf: Mörike-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 29, An den Schlaf 02:34
- 7 Wolf: Goethe-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 1, Harfenspieler I 03:19
- 8 Wolf: Goethe-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 2, Harfenspieler II 02:17
- 9 Wolf: Goethe-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 3, Harfenspieler III 02:15
- 10 Wolf: Italienisches Liederbuch: No. 33, Sterb' ich (Arr. for Orchestra) 02:16
- 11 Wolf: Mörike-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 28, Gebet 02:32
- 12 Wolf: Mörike-Lieder (Excerpts Arr. for Voice & Orchestra): No. 10, Fußreise 02:36
- Penthesilea:
- 13 Wolf: Penthesilea: I. Aufbruch der Amazonen nach Troja 04:45
- 14 Wolf: Penthesilea: II. Der Traum Penthesileas vom Rosenfest 04:27
- 15 Wolf: Penthesilea: III. Kämpfe, Leidenschaften, Wahnsinn, Vernichtung 14:16
Info zu Wolf: Orchesterlieder & Penthesilea
Ich bin zu feige, um ein richtiger Komponist zu sein, gestand Hugo Wolf einem Wiener Freund, als er gerade 28 Jahre alt war. Und das Ergebnis seiner Selbstbeobachtung war gar nicht so falsch: Alles in seinem Leben, nicht nur das Komponieren, verlief in explosionsartigen Schüben. Er durchwanderte die tiefsten emotionalen Täler, flog plötzlich in höchste Regionen, litt Qualen, wenn ihm nichts einfiel, schrie seine Begeisterung über ein gelungenes Stück in die ganze Welt hinaus und brachte dennoch ein respektables, wenn auch fragmentarisches Werk zustande, aus dem die frühe Dichtung Penthesilea nach Heinrich von Kleists gleichnamiger Tragödie als sinfonisches Meisterwerk hervorsticht. Der österreichische Bariton Benjamin Appl und die Jenaer Philharmonie unter der Leitung ihres Chefdirigenten Simon Gaudenz haben diesem hochdramatischen Monolithen zwölf ausgewählte Lieder vorangestellt, die zumeist von ihrem Autor selbst orchestriert wurden: ein Dutzend kleiner, fein geschliffener Kleinode nach Texten von Goethe, Mörike und Heyse, deren subtile Arrangements keinen Zweifel daran lassen, dass Hugo Wolf durchaus das Zeug zu einem "richtigen Komponisten" gehabt hätte. Ob dann freilich auch die genialen Dinge entstanden wären, die die Nachwelt ihm verdankt - das ist eine andere Frage.
"Ironischerweise spielen Gaudenz und das Orchester Penthesilea viel besser, als ich es erwartet hätte, wenn auch nicht so gut wie einige andere Aufnahmen, so dass ich glauben muss, dass Gaudenz der Meinung ist, dass Liedbegleitungen triefend und gefühllos sein sollten. Fans von Appl werden diese Aufnahme eindeutig wollen. Andere können sie leicht überhören." (Lynn René Bayley, Artmusiclounge)
Benjamin Appl, Bariton
Jenaer Philharmonie
Simon Gaudenz, Dirigent
Benjamin Appl
gilt heute als einer der wichtigsten Botschafter für die Kunstform des Liedes. Seine Liederabende werden von Publikum und Kritik gleichermaßen in Europa, Nordamerika und Asien gefeiert. Neben dem gängigen Lied-Repertoire entwickelt er immer wieder auch besondere Programmkonzepte. Sein Weg in die Spitzenklasse der Konzerthäuser und Festivals verlief stetig: von den Regensburger Domspatzen ging es an die Hochschule für Musik und Theater in München und die Guildhall School of Music & Drama in London. Wesentlich beeinflusst wurde er von der Legende des Lied-Gesangs Dietrich Fischer-Dieskau, dessen letzter Schüler er war. Prägend ist auch die mehrjährige intensive Arbeit mit György Kurtág an seinen Kompositionen.
Die BBC kürte ihn im Herbst 2014 zum „New Generation Artist“; in der Saison 2015/16 sang Benjamin Appl in der Reihe „ECHO Rising Stars“ Liederabende in Europas führenden Konzertsälen. 2016 erhielt er den Gramophone Award als „New Artist of the Year“. Von der Wigmore Hall wurde er als „Emerging Talent“ ausgewählt. Im März 2018 verlieh die Académie du Disque Lyrique in Paris Benjamin Appl den „Orphée d´Or Dietrich Fischer-Dieskau“ als bestem Lied-Interpreten. In BBC Radio 3 gestaltet Benjamin Appl eine für ihn konzipierte Reihe: “A Singer’s World“.
Von seinen Partnern am Flügel seien hier beispielhaft Graham Johnson, Kristian Bezuidenhout, James Baillieu und Kit Armstrong genannt. Geplant sind ab 2021 ferner Programme mit Alice Sara Ott, den Brüdern Arthur und Lucas Jussen, Thomas Dunford (Laute) sowie Martynas Levickis (Akkordeon). Für seine Präsentation der drei Schubert-Zyklen wurde Benjamin Appl 2019 in New York und beim Girona Festival gefeiert. In der Wigmore Hall in London tritt Benjamin Appl seit vielen Jahren regelmäßig auf. 2021 ist Benjamin Appl „Musician in Residence“ in der florentinischen Villa „I Tatti“, dem Harvard University Center in Florenz. In einmaliger Umgebung in den Schweizer Bergen wird der Künstler seine Version von Schubert’s Winterreise in Bildern fassen, in Auftrag gegeben von BBC Television und dem Schweizer Nationalfernsehen. Die BBC sendete dieses monumentale Filmprojekt Ende Februar 2022. In der Schweiz ist es für Weihnachten 2022 geplant.
Auch auf der Opernbühne ist Benjamin Appl zuhause – zu seinem gesungenen Repertoire zählen Conte in Mozart’s Le Nozze di Figaro, Guglielmo in Mozart’s Così fan tutte, die Titelrolle in Britten’s Owen Wingrave, Aeneas in Purcell’s Dido and Aeneas, Schaunard in Puccini’s La Bohème und Baron Tusenbach in Eötvös’ Tri Sestri. 2014 sang er die Rolle des Leo in Gander’s Das Leben am Rande der Milchstraße bei den Bregenzer Festspielen. Im Herbst 2021 debütierte er als Harlekin aus der Ariadne von Strauss am Liceo in Barcelona. Benjamin Appl arbeitete mit Dirigenten/innen wie Marin Alsop, Thomas Dausgaard, Johannes Debus, Ed Gardner, Alan Gilbert, Reinhard Goebel, Enoch zu Guttenberg, Paavo Järvi, Paul McCreesh, Yannick Nézet-Séguin, Roger Norrington, Helmuth Rilling, Jordi Savall und Christian Thielemann.
Als Konzert-Solist trat Benjamin Appl u. a. mit der Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, Philadelphia und Seattle Symphony, der Staatskapelle Dresden, dem Tonhalle Orchester Zürich, den BBC Orchestern sowie der Kammerphilharmonie Bremen auf. Bei den BBC Proms gab er mit Brahms’ Triumphlied sein Debut in der Royal Albert Hall im September 2015 und nur wenige Tage später mit Orff’s Carmina Burana. Zu seinem Oratorien-Repertoire gehören Werke wie Bachs Johannespassion, Matthäuspassion und Weihnachtsoratorium, Brahms’ Ein deutsches Requiem, Händels Der Messias, Haydns Die Schöpfung und Brittens War Requiem.
Die Diskografie des Künstlers spiegelt sein künstlerisches Schaffen und umfasst neben zahlreichen Rundfunkmitschnitten insbesondere vielfältige Lied-Aufnahmen. Auch Sibelius‘ Kullervo sowie ein Album mit Bach-Arien begleitet von Concerto Köln und eine preisgekrönte Bach-Aufnahme mit den Berliner Barocksolisten und Reinhard Goebel gehören dazu. Benjamin Appl war jahrelang Exklusivkünstler bei Sony Classical und entschloss sich in 2021 für eine langfristige Zusammenarbeit mit Alpha Classic. Das Debüt-Album mit Alpha ist Schuberts Winterreise, die im Februar 2022 veröffentlich wurde.
Benjamin Appl unterrichtet seit Herbst 2016 als Professor of German Song an der Guildhall School of Music & Drama in London.
Simon Gaudenz
Profiliert, lebendig, vielseitig - drei Charakteristika bringen Simon Gaudenz’ unverwechselbare musikalische Interpretationen auf den Punkt.
Seit 2018 ist er Generalmusikdirektor der Jenaer Philharmonie und konnte bereits in den ersten drei Jahren seines Wirkens das Musikleben der Stadt nachhaltig prägen.
Simon Gaudenz und sein Orchester begeistern mit zahlreichen neuen und innovativen Ideen, darunter der Mahler-Scartazzini-Zyklus, ein Projekt, das internationale Aufmerksamkeit erregt und dem Orchester bereits Einladungen zu Festivals wie den Gustav Mahler Musikwochen in Toblach einbrachte.
Als international gefragter Gastdirigent dirigiert er zahlreiche renommierte Klangkörper wie die Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Orchestre National de France, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Russische Nationalphilharmonie, das Oslo Philharmonic, die Bamberger Symphoniker, das WDR Sinfonieorchester, die NDR Radiophilharmonie, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, die Rundfunkorchester von Berlin, München, Stuttgart und Saarbrücken, die Philharmonischen Orchester von Monte Carlo, Lyon und Luxembourg und das Bayerische Staatsorchester.
Eine herzliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit Solisten wie Gidon Kremer, Anne-Sofie von Otter, Barbara Bonney, Veronika Eberle, Renaud Capucon, Arabella Steinbacher, Benjamin Appl, Sabine Meyer, Lauma Skride, Lise de la Salle, Lilya Zilberstein, Julian Steckel, Maximilian Hornung und vielen weiteren.
Nach ersten Stationen als Chefdirigent das Collegium Musicum Basel, sowie zuvor als Gründungsmitglied und Künstlerischer Leiter der camerata variabile basel, wurde er 2010 zum Ersten Gastdirigenten des Odense Symphony Orchestra ernannt. 2012 folgte die Berufung zum Chefdirigenten des traditionsreichen Kammerorchesters Hamburger Camerata, mit dem er regelmäßig in der Elbphilharmonie Hamburg auftritt und auch weiterhin als Gastdirigent verbunden ist.
Aus seiner Diskographie hervorzuheben sind die hochgelobte Gesamtaufnahme von Schumanns Sinfonien sowie die mit dem OPUS KLASSIK 2020 ausgezeichnete Einspielung von Sinfonien des Haydn-Zeitgenossen Francois-Joseph Gossec für das Label cpo.
In nächster Zeit sind weitere Neuerscheinungen mit der NDR Radiophilharmonie, dem Odense Symphony Orchestra und der Jenaer Philharmonie mit Werken von Spohr, Loewe, Wolf und Mendelssohn zu erwarten.
Booklet für Wolf: Orchesterlieder & Penthesilea