The Magic of Consistency Maik Krahl

• 1 Le Pin Sec 06:23
• 2 Colorado Adventure 05:06
• 3 Seamus Introduces 01:09
• 4 Tragedy of Being in Time 02:15
• 5 Julius Peter Introduces 01:10
• 6 Dance for Lovely Sleepy Humans 06:44
• 7 Waiting for the Third Minute 05:45
• 8 Peter Introduces 00:47
• 9 Wolf and Dog / Friendly Encounter 06:00
• 10 Maik Introduces 01:35
• 11 Roofless / A Topless Structure in the Middle of Nowhere 05:03
• 12 The Magic of Consistency 06:08
• Total Runtime 48:05

Info for The Magic of Consistency

Wo würde ein Maler malen, wenn er es nicht auf einer weißen Leinwand täte? Wo würde ein Komponist komponieren, wenn es nicht auf dem Notensystem und den Zwischenräumen zwischen den Zeilen wäre? Wie würde ein Musiker sein Instrument spielen, wenn es keine komponierten, aufgeschriebenen, gemalten Melodien gäbe, denen er folgen könnte?

Die Magie der Kunst braucht einen Rahmen, ein einigermaßen solides Gefäß, um die Freiheit zu bewahren, die sich nur dann entfalten kann, wenn wir eine Form von Struktur integrieren. Und das gilt auch für jeden anderen Bereich des Lebens. Wir alle brauchen einen Rahmen, eine Struktur, einen Rhythmus, sonst fallen wir auseinander. Diese menschliche Form braucht den Körper, und doch überwindet sie die Grenzen des Körpers - durch die Kunst.

Beständigkeit scheint oft weniger greifbar zu sein, denn sie liegt mehr im Tun, im Auftauchen, in der Hingabe von Energie und Präsenz. Seltsamerweise ist der feste Rahmen der Stunde, die wir dem Spielen eines Instruments, dem Erlernen einer Sprache, dem Sport oder dem stillen Sitzen in der Meditation widmen, jedes Mal anders, wenn wir konsequent zu unserer Praxis erscheinen, unabhängig von ihrer Form: Es fühlt sich jedes Mal anders an. Es fühlt sich jedes Mal neu an.

Die sich wiederholende Beständigkeit, mit der wir immer wieder präsent sind, lässt nichts weniger als Magie geschehen. Magie nährt die Beständigkeit. Beständigkeit nährt die Magie. Beständigkeit schafft eine Grundlage, die mit der Zeit immer stärker wird. Sie ermöglicht es uns, langsam aber sicher jede Art von Fähigkeit zu entwickeln, Fachwissen zu finden und damit zu verkörpern. Auf dem fruchtbaren Boden eines solchen soliden Fundaments gedeihen Kreativität und Innovation.

Die Etablierung von beständigen Ritualen und Routinen kann ein Gefühl von Komfort und Sicherheit in den Alltag bringen. Denn Routine bedeutet Wiederholung, und ihr Rahmen ermöglicht es, dass sich unsere innere Erfahrung verändert. Im Vertrauten trauen wir uns zu erkunden, vielleicht sogar zu experimentieren, nur weil ein Teil von uns sich daran erinnert, dass wir einen sicheren Raum verlassen und immer wieder dorthin zurückkehren. Wir verirren uns nicht. Wir fallen nicht auseinander. Indem wir immer wieder üben, entwickeln wir eine gewisse Widerstandsfähigkeit, wenn es darum geht, Hindernisse zu überwinden oder buchstäblich durch schwierige Situationen und Zeitabschnitte durchzuhalten.

Auch wenn Beständigkeit Stabilität und Beständigkeit schenkt, besteht die Gefahr, dass eine Überdosis davon zu etwas führt, das als Gleichförmigkeit erscheinen mag. Es fühlt sich an, als würde man ständig - konsequent - auf dem schmalen Grat der Freiheit innerhalb einer Struktur tanzen. Das Leben ist voller unerwarteter Wendungen, und es müssen Anpassungen vorgenommen werden, um dem Wandel Rechnung zu tragen und Starrheit zu vermeiden. Wenn wir ein Gleichgewicht zwischen Beständigkeit und Flexibilität finden, können wir in unserem Leben Harmonie schaffen, wie bei einer schönen Melodie, die sanft von einer Note zur nächsten fließt.

„... Maik Krahl hat einen hinreißend sanften und zugleich klaren Ton, ein sicheres, modernes Formverständnis, und vor allem liebt er es, mit einem Hauch von Understatement zu phrasieren...“ (Jazzthing)

„... Klar, fast flirrend, umspielt es Blakes Saxophonlinien. Ein Tableau voller Möglichkeiten, magisch, stimmig.“ (Jazzthing)

Maik Krahl, Trompete
Seamus Blake, Saxophon
Julius Peter Nitsch, Bass
Peter Gall, Schlagzeug

Maik Krahl
absolvierte sein Jazzstudium an der Carl Maria von Weber Hochschule für Musik in Dresden und studierte zusätzlich den Master of Music Jazz Improvising Artist an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Zu seinen wichtigsten Lehrern gehörten Till Brönner, Malte Burba und der amerikanische Jazztrompeter Ryan Carniaux.

Sein erstes Album Decidophobia erschien 2018 bei Double Moon/ Challenge Records International. Sein zweites Album Fraction, auf dem der Starsaxophonist Seamus Blake als Gast zu hören ist, erschien zwei Jahre später im Mai 2020 bei Challenge Records International. Mit seinem eigenen Quartett spielt Krahl zahlreiche Konzerte in allen wichtigen Jazzclubs in Deutschland sowie auf Festivals wie beispielsweise der Internationalen Jazzwoche Burghausen, JazzBaltica, Hildener Jazztage, Trave-Jazz Festival, Jazzfest Bingen oder dem Birdland Radio Jazz Festival. Auf seinem drittem Album In-Between Flow, welches im September 2022 ebenfalls bei Challenge Records International veröffentlicht wurde, ist neben Krahls Quartett der international renommierte Gitarrist Kurt Rosenwinkel zu hören. Maik Krahls neues Album The Magic of Consistency mit Seamus Blake am Saxophon wird im November 2024 veröffentlicht. Neben seiner Arbeit als Bandleader ist Krahl festes Mitglied im Kölner Subway Jazz Orchestra. Mit dieser Band ist er bereits auf fünf Alben zu hören: Primal Scream (2015), State of Mind (2016), Richbeck Suite (2018), Still Screaming (2020) und You are the Universe (2023). Darüber hinaus wirkt Krahl als Gastmusiker bei Produktionen und Konzerten der WDR Big Band mit. Des Weiteren gewann er 2023 den HI Five Music Award und bereits dreimal das Stipendium der Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung – zuletzt mit seinem Quartett.

Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Griechenland, Guinea-Bissau, Kanada, Kroatien, Litauen, Serbien, den Senegal und die USA. Die Reisen ermöglichten ihm die Zusammenarbeit mit Musiker*innen wie John Clayton, Kurt Elling, Maria Schneider, Benny Green, Jeff Hamilton, Ingrid Jensen, John Ruocco und Jiggs Whigham.

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Maik Krahl als Dozent für Jazztrompete und Ensemble sowie als Fachbereichsleiter der Blechblasinstrumente an der Offenen Jazz Haus Schule in Köln tätig.

"Maik Krahl repräsentiert die aktuelle Spitze der deutschen Jazztrompeter seiner Generation. Seine musikalischen Wortmeldungen bereichern mich und lassen mich mit Vorfreude in die Zukunft eines gesamten Genres blicken, das es immer geben wird. Großes Kompliment!" - Till Brönner

This album contains no booklet.