Live at the Lugano Festival 2013 Martha Argerich & Friends

Cover Live at the Lugano Festival 2013

Album info

Album-Release:
2014

HRA-Release:
23.05.2014

Label: Warner Classics

Genre: Classical

Subgenre: Instrumental

Artist: Martha Argerich & Friends

Composer: Ludwig van Beethoven (1770–1827), Ottorino Respighi (1879–1936), Franz Liszt (1811–1886), Dmitri Shostakovich (1906–1975), Maurice Ravel (1875–1937), Claude Debussy (1862–1918), Jacques Offenbach (1819–1880), Camille Saint-Saëns (1835–1921)

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • 1 I. Allegro con brio 14:36
  • 2 II. Largo 11:05
  • 3 III. Rondo - Allegro scherzando 09:12
  • 4 I. Adagio sostenuto ed espressivo 05:19
  • 5 II. Allegro molto, pi? tosto presto 09:59
  • 6 III. Rondo - Allegro 08:10
  • 7 I. Moderato 08:38
  • 8 II. Andante espressivo 09:15
  • 9 III. Passacaglia - Allegro moderato, ma energico 07:34
  • 10 Liszt: La lugubre gondola, S. 134 07:53
  • 11 I. Allegro non troppo 12:00
  • 12 II. Allegro 03:18
  • 13 III. Largo 09:17
  • 14 IV. Allegro 04:38
  • 15 Ravel: Violin Sonata, Op. posth. M. 77 16:23
  • 16 I. En bateau 03:33
  • 17 II. Cortège 03:05
  • 18 III. Menuet 03:01
  • 19 IV. Ballet 03:41
  • 20 I. Ouverture 02:12
  • 21 II. Galop 01:00
  • 22 III. Barcarolle 02:51
  • 23 IV. Cancan 04:29
  • 24 I. Marche royale du lion 02:19
  • 25 II. Poules et coqs 00:43
  • 26 III. Hémiones 00:33
  • 27 IV. Tortues 03:25
  • 28 V. L'éléphant 01:24
  • 29 VI. Kangourous 00:58
  • 30 VII. Aquarium 02:41
  • 31 VIII. Personnages à longues oreilles 00:41
  • 32 IX. Le coucou au fond des bois 02:37
  • 33 X. Volière 01:21
  • 34 XI. Pianistes 01:36
  • 35 XII. Fossilles 01:23
  • 36 XIII. Le cygne 04:04
  • 37 XIV. Finale 02:21
  • Total Runtime 03:07:15

Info for Live at the Lugano Festival 2013

Das zwölfte Martha Argerich-Projekt fand im Juni und Anfang Juli 2013 statt. Seit 2004 ist das Ziel des “Progetto” das gleiche geblieben: die vielversprechendsten jungen Musiker einzuladen, solistisch aufzutreten und an Kammermusik, Orchesterkonzerten und Meisterklassen mit älteren Künstlern teilzunehmen — und all das unter der Ägide (und mit voller Teilhabe) der Namensgeberin des Projekts, Martha Argerich. Diese Konzerte sind ideal für eine Pianistin, die schon lange Soloauftritte zugunsten des Ensemblespiels in der Kammermusik zurückgestellt hat und entschlossen ist, die besten Nachwuchskünstler der jungen Generation zu ermutigen. Diese Mission teilt sie mit vielen ihrer Lieblingskollegen, darunter nicht zuletzt mit dem verstorbenen Claudio Abbado, der selbst auch mehr ein halbes Dutzend erstklassige Jugendorchester begründet hat.

Die drei CDs in dieser Box sind die Highlights aus 16 Konzerten, die während des Progetto 2013 stattstanden, das weitgehend dem Modell seiner Vorgänger folgte: Das Eröffnungsstück repräsentiert die Haupttradition des Repertoires der europäischen Romantik; das Programm erweitert sich dann, um auch Stücke späterer Epochen und eines größeren geographischen Raumes einzuschließen. Diese Kompilation beginnt in der Tat mit der letzten Aufführung dieser Serie, Martha Argerich spielt selbst das 1. Klavierkonzert von Beethoven. Während viele ihrer Bewunderer sicher bedauern, dass sie die späteren Klavierkonzerte Beethovens meidet, gehören doch die Vitalität und scharfgeschliffene Interpretation, die sie solchen klassisch dimensionierten Werken wie diesem entgegenbringt, zu den Wundern der musikalischen Welt. Dieses Werk spielte sie über ihre gesamte Laufbahn hinweg; die erste von acht oder mehr Einspielungen stammt aus bereits dem Jahr 1949, als sie als Achtjährige noch in Buenos Aires lebte. Während die meisten Aufführungen des Progetto von Nachwuchskünstlern bestritten werden, so bilden Martha Argerichs eigene pianistische Darbietungen das Rückgrat, und zwar nicht nur für die Konzertreihen, sondern auch für die Aufnahmen. Ihre langjährige künstlerische Partnerschaft mit dem Cellisten Mischa Maisky trägt weiterhin Früchte bei der Erkundung der zweiten der fünf Cellosonaten Beethovens. Der Kick der Live-Situation und der starke opernhafte Einschlag, der gerade dieses Werk durchzieht, gibt diesen beiden erfahrenen Musikern, Gelegenheit, ihre Stärken zu zeigen und bietet eine andere Sicht auf das Stück als bei ihrer Studioaufnahme von 1990. Neu hingegen in ihrer Diskographie (im Westen zumindest) ist Debussys Petite Suite. Zwei Jahre nach ihrer Zusammenarbeit in Mozarts Meisterwerk für zwei Klaviere, der F-Dur-Sonate, spielen Martha Argerich und die rumänische Pianistin Cristina Marton in Debussys vierhändigem Werk von 1889 erneut gemeinsam. Das Schlussstück in dieser 3-CD-Box stellt Argerich ins Zentrum einer großen Zusammenkunft der zehn eingeladenen Künstler bei dem Progetto 2013 in Lugano, und zwar bei Saint-Saëns’ mitreißendem Karneval der Tiere. Eine großartige Gelegenheit für alle, nicht nur ihre angeborene Virtuosität, sondern auch ihre persönlichen Fähigkeiten zur musikalischen Schilderung zu zeigen.

Martha Argerich ist der Spiritus rector hinter den anderen ausgewählten Stücken auf diesen CDs, auch wenn sie nicht selbst als Pianistin mitwirkt. Zwei Violinsonaten, eine von Ravel und eine von Respighi, schmücken dieses Set. Ravels “postume” Sonate in einem Satz ist eigentlich ein Frühwerk aus dem Jahr 1897. Trotz des ihr innewohnenden Impressionismus und den orientalischen Anklängen hielt der Komponist das Stück nicht für die Veröffentlichung geeignet und so erschien es erst 1975, dem Jahr von Ravels 100. Geburtstag, in Druck. Der Geiger Andrey Baranov (Gewinner des Königin Elisabeth-Wettbewerbs 2012) trat 2013 erstmals beim Progetto auf, und ihn begleitet der Pianist Jura Margulis. Respighis h-moll-Sonate, die zweite von zwei Werken dieser Gattung, ist 20 Jahre jünger als die Ravel-Sonate und entstand in etwa zu der Zeit von Respighis La Boutique fantasque und Fontane di Roma — mit denen es den Melodienreichtum teilt, ebenso wie die Ernsthaftigkeit der Absicht, die vielleicht in den Orchesterwerken weniger offensichtlich ist. Der Geiger in dieser Aufnahme ist der in Lugano nicht unbekannte Renaud Capuçon, und er wird von dem schweizerisch-italienischen Pianisten Francesco Piemontesi begleitet.

Schostakovitschs einzige Cellosonate datiert aus dem Jahr 1934, sie entstand kurz nach der Premiere seiner Oper Lady Macbeth von Mtsensk, und hier wird erneut das Bemühen des Komponisten um eine direktere, einfachere Musiksprache deutlich. Zu dieser Zeit hatte Schostakovitsch Streit mit seiner Frau und bewohnte die leere Leningrader Wohnung eines Freundes. Hier komponierte er das Werk, wenn er nachts nichts schlafen konnte. Sein tragisches Gebaren wendet sich oft — typisch für Schostakovitsch — in einen säuerlichen Humor, Qualitäten, die der Cellist Gautier Capuçon und die Pianistin Gabriela Montero sehr gut zum Klingen bringen.

Liszt hielt sich Ende 1882 mit seinem Schwiegersohn Richard Wagner im Palazzo Vendramin am Canale Grande in Venedig auf, und hier, so sagte er, überkam ihn die Vorahnung von Wagners Tod, der ihn zu der Komposition von La lugubre gondola veranlasste. Dieses Werk beschwört nicht nur Wagners Neigung zu unendlichen Melodien, es schildert auch programmatisch, wie das Wasser rhythmisch-sanft an die Seite der Gondel anschlägt. Das Stück existiert in einer Reihe von Fassungen: Die originale Klavierversion wurde bald überarbeitet und kurz darauf für Violine oder Violoncello und Klavierbegleitung arrangiert; hier spielen die Geschwister Alissa (Violine) und Jura Margulis (Klavier). Carlo Maria Griguolis belustigende Arrangements für mehrere Klaviere sind so etwas wie ein Fixpunkt in Lugano geworden. In der Fortsetzung von 2013 spielte Griguoli gemeinsam mit Giorgia Tomassi und Alessandro Stella in Gaîté parisienne — basierend auf Operettenmusik von Offenbach und orchestriert von Manuel Rosenthal für die Saison 1938 der Ballets russes in Monte Carlo, wobei Léonide Massine die Choreographie gestaltete. Der sprudelnde Überschwang des Stücks wird keineswegs in der Neuauflage von Rosenthals Orchestrierung in Griguolis schillernder Fassung für drei Klaviere gemindert.

Martha Argerich, piano
Lilya Zilberstein, piano
Cristina Marton, piano
Giorgia Tomassi, piano
Carlo Maria Griguoli, piano
Alessandro Stella, piano
Jura Margulis, piano
Gabriela Montero, piano
Francesco Piemontesi, piano
Gautier Capuçon, cello
Renaud Capuçon, violin
Andrey Baranov, violin
Michael Guttman, violin
Alissa Margulis, violin
Lyda Chen, viola
Mischa Maisky, cello
Alexandre Debrus, cello
Enrico Fagone, double bass
Alfred Rutz, flute
Corrado Giuffredi, clarinet
Gregorio Di Trapani, percussion

Orchestra della Svizzera italiana
Hubert Soudant, conductor

Recorded on 25th of June 2013, Auditorio Stelio Molo, Lugano
Producer, editing and mastered by Michael Rast
Executive producers (RSI): Giuseppe Clericetti and Carlo Piccardi


Martha Argerich
gilt als eine der größten Pianistinnen unserer Zeit und wird in einem Atemzug mit so legendären Namen wie Benedetti Michelangeli, Horowitz und Pollini genannt. Ihr Spiel begeistert Publikum und Rezensenten in aller Welt durch enorme lyrische Empfindsamkeit, Temperament und fesselnde Brillanz.

Martha Argerich, 1941 in Argentinien geboren, gab ihr erstes öffentliches Konzert bereits im Alter von fünf Jahren. 1955 zog sie mit ihrer Familie nach Europa. Dort studierte sie bei Friedrich Gulda, Nikita Magaloff und Arturo Benedetti Michelangeli. Mit 16 Jahren gewann sie den “Geneva International Music Competition” und den Busoni-Wettbewerb. 1964 unternahm sie eine Tournee durch Westeuropa und Polen und gab im November des gleichen Jahres ihr Debüt in London. Mit 24 Jahren gewann sie den Siebten Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau und den polnischen Radio-Preis für ihre Interpretation von Chopin-Walzern und Mazurkas. 2005 wurde Martha Argerich mit dem hoch dotierten japanischen “Praemium Imperiale” geehrt.

Seit Beginn ihrer Karriere arbeitet sie regelmäßig mit dem Dirigenten (und ehemaligen Ehepartner) Charles Dutoit zusammen. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die 1999 bei EMI Classics veröffentlichte Aufnahme der Klavierkonzerte Nr.1 & 2 von Chopin. Dieser Einspielung war 1998 die mittlerweile mit einem “Grammy” ausgezeichnete spektakuläre Aufnahme der Klavierkonzerte Nr.1 & 3 von Prokofieff und des Klavierkonzerts Nr.3 von Bartók vorausgegangen, die nach umjubelten Konzerten in Kanada und New York mit dem Montreal Symphony Orchestra unter Charles Dutoit entstand.

Höhepunkte der bisher bei EMI Classics erschienenen Live-Mitschnitte von Konzerten Martha Argerichs sind die Aufnahme von Beethovens Klavierkonzert Nr.1 und Mozarts Klavierkonzert Nr.25 von 1978 bzw. 1992 aus dem Concertgebouw in Amsterdam (von der Fachpresse mit Superlativen bedacht) sowie das Dokument eines Klavierabends aus Amsterdam (1978/79) mit Schumanns “Fantasiestücken” sowie Ravels “Sonatine” und “Gaspard de la nuit” (Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2001). Neben den Chopin-Klavierkonzerten erschienen 1999 auch ihre bislang unveröffentlichten legendären Chopin-Aufnahmen von 1965. Aus den zahlreichen Kammermusik-Aufnahmen Martha Argerichs für EMI Classics ragt die von Beethovens “Kreutzer”-Sonate" und Francks A-dur-Sonate mit Itzhak Perlman heraus, die mit einem “ECHO Klassik 2000” ausgezeichnet wurde.

Martha Argerich ist bei renommierten Festivals in Europa wie Übersee häufig zu Gast: so beim Festival Pianistico Internazionale Arturo Benedetti Michelangeli in Brescia, dem Festival von Verbier (Schweiz) sowie beim nordamerikanischen Saratoga Festival.

Die Künstlerin fördert durch eigene Festivals auch selbst den internationalen Nachwuchs. Im Herbst 2001 fand der Zweite Internationale Klavierwettbewerb “Martha Argerich” im argentinischen La Plata/Buenos Aires statt; im japanischen Bepo gründete die Pianistin ihr eigenes “Martha Argerich Klavierfestival”. Beim in der Schweiz stattfindenden “Martha Argerich Festival Lugano” macht Martha Argerich zusammen mit guten Freunden und jungen Musikern Kammermusik und stellt dabei junge Künstler mit Weltklassepotenzial vor. Seit 2002 veröffentlicht EMI Classics jedes Jahr Live-Mitschnitte mit den Konzert-Highlights aus Lugano.



Booklet for Live at the Lugano Festival 2013

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