Kattenslager Helge Lien Trio

Cover Kattenslager

Album info

Album-Release:
2012

HRA-Release:
08.08.2012

Label: Ozella Music

Genre: Instrumental

Subgenre: Piano

Artist: Helge Lien Trio

Composer: Helge Lien Trio

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 44.1 $ 14.90
  • 1 Grusveivandrer 04:28
  • 2 Furulokk 05:35
  • 3 Ur 05:40
  • 4 Babbel 07:08
  • 5 Stille By 05:43
  • 6 Kattenslager 03:58
  • 7 Knyt Og Kna 05:32
  • 8 Uro 08:41
  • 9 Øy 04:56
  • Total Runtime 51:41

Info for Kattenslager

Die Geschichte zum Titel von Helge Liens offiziellem Solo-Debüt „Kattenslager“ ist so eigenwillig wie die darauf enthaltene Musik. Während er einer dänischen Jazz-Platte aus den 60ern lauschte, hörte der Norweger Lien das faszinierende Wort „Kattenslager“ heraus. In Wahrheit sang die Sängerin „Plattenslager“ („Schlagerplatte“), doch passte der selbstgeschaffene Begriff geradezu perfekt zu den subtilen, geheimnisvollen und immer wieder auch verstörenden Klaviertönen des Albums. Lyrisch-impressionistisch, wie bei seinen Trio-Aufnahmen, klingt Helge Lien immer noch, wenngleich er jetzt seinen improvisierten Lautmalereien kein vorher konstruiertes Melodiegerüst unterlegt, sondern alles dem freien Fluss seines Spiels überlässt – absolut frei, unmittelbar, direkt und unberechenbar.

Widerstandslos wird man von Helge Liens tonalen Mahlstrom hineingezogen in eine Welt in der die Gesetze der Physik keine Bedeutung mehr zu haben scheinen. Auf bislang sechs Studioalben hat Lien mit seinem Trio frische, unwiderstehliche Soundlandschaften aus dem Land der Fjorde und Trolle geschaffen. Nun erweist er sich auf „Kattenslager“ als ungewöhnlich experimentierfreudiger Pianist, der die Grenzen zwischen tonal und atonal, zwischen Fluxus und Flexibilität, zwischen Jazz und Klassik sowie zwischen Traditionalismus und Avantgarde immer wieder neu auslotet und locker sprengt.

Zweifelsfrei hat Helge Liens Klavierkunst eine Qualität und Virtuosität erlangt, mit der er sich eine ganz eigene Sprache geschaffen und längst aus dem Schatten großer Namen getreten ist. Stilmittel aus Klassik und des Jazz kommen zwar immer noch zum Tragen, doch werden sie nunmehr in den Dienst freier Improvisationen und ureigener musikalischer Ideen gestellt. Schrill, dunkel, bedrohlich und zugleich im höchsten Maße versponnen und frei schwebend erklingt das Eröffnungsstück „Grusveivandrer“, in dem sich wie von Geisterhand Klangräume eröffnen, die letztlich doch nur durch die spielerische Dekonstruktion des Klavierklangs entstehen. Über den sanften Tastenanschlag hinaus dringt Helge Lien ins tiefste Innere seines Instruments vor, das sich als Spiegelbild seiner Seele erweist: klar, tief und frei.

Helge Liens improvisatorische Exkursionen münden in „Furulokk“ in einen von Spannung und Offenheit getragenen musikalischen Entschleunigungsprozess. Mit nordisch-folkloristisch anmutenden Klängen und expressiven (Dis)Harmonien, getragen durch den permanenten Wechsel von hellen und dunklen Tönen, nimmt der Pianist seine Hörer mit ins Zentrum seiner von Dynamik bestimmten Musikwelt. Auch in „Ur“ tickt die Uhr nicht im Sekundentakt, sondern markiert das Zerfließen der Zeit im Zeitlupentempo. Sanft dahingleitende Wellen, die begleitet von einem bedrohlichen Grollen in jenseitige Sphären abzudriften scheinen, werden in „Babbel“ von einem Bass-betonten Untergrund zu einer „coolen“ Free- Jazz-Phrasierung geführt, die an vertraute Songs und Sounds erinnern, aber ganz dem unmittelbaren Spiel und der Magie der Illusion entsprungen sind.

Mit seinem individuellen Spiel provoziert Helge Lien beim Hörer eine ebenso individuelle Wahrnehmung. In „Stille By“ stellt sich sogar das Gefühl von absoluter Ruhe und Leere ein – universaler Leere. Ausgesprochen quirlig, geradezu heiter und erfrischend durchdringen die tiefen Klaviertöne Herz und Gemüt. Chaos bedeutet für Lien Ordnung und Kontemplation. Aus der Unruhe („Uro“) wird absolute Ruhe, während im letzten Stück „Oy“, Helge Lien mit seinem schwebend-schwerelosen Spiel immer tiefer in die dunklen Tiefen des tonalen Universums eindringt.

Helge Lien, piano

Produced by Helge Lien
Music created by Helge Lien
Piano: C.Bechstein C-234
Engineer: Espen Amundsen

Auszeichnungen:
Nummer 1 Norwegischer Grammy Bestes Jazzalbum
Best Audiophile Release (SoundStage!)
Hansa Award, Natjazz Festival 2007
DnBNor Musicians Award 2008, Kongsberg Jazzfestival
Bestes Jazzalbum des Jahres 2008 in Norwegen (Helge Lien Trio - Hello Troll)

Eine kleine Nation mit einer großen Jazztradition ist das Land der Fjorde und Trolle. Immer neue, faszinierende Künstler und Acts, die sich mit großer Lust am Spielen und unbändiger Freude am Experimentieren auszeichnen, drängen von Norwegen aus, den Rest der Jazzwelt zu erobern. Dem Helge Lien Trio, das sich in Skandinavien und Japan mit bislang fünf Alben und begeisternden Live-Auftritten bereits einen großen Fankreis erspielt hat, kommt da eine besondere Bedeutung zu. Vermag es doch, wie kaum ein anderes klassisches Piano-Trio, die Balance zwischen den Jazztraditionen und avantgardistisch anmutender Improvisationskunst exzellent zu wahren.

Helge Lien, der neben seinem eigenen Trioprojekt auch mit anderen norwegischen Acts, wie zuletzt mit Silje Nergaard, unterwegs ist, hat mit seinen Bandkollegen Frode Berg (Bass) und Knut Aalefjær (Drums & Percussion) eine ganz eigene, unverwechselbare Art des Triospiels entwickelt. Mit traumwandlerisch sicherem Zusammenspiel entwickeln die Musiker einen kammermusikalisch anmutenden Jazz, der sich durch harmonisch komplexe Klangfarben auszeichnet. Anknüpfend an Bill Evans’ lyrischer Kraft und dem beschwingt melancholischen Spiel eines Esbjörn Svensson, erzeugt Lien auf 'Hello Troll' Stimmungsbilder, die er im ständigen Dialog mit Berg & Aalefjær mit leichter Hand vorträgt.

Zweifellos zählt der Pianist Helge Lien, der es gekonnt versteht, sich mit seiner modalen Klavierkunst exzellent in Szene zu setzen, zu den spannendsten jungen Talenten Skandinaviens. Nachdem das ehrwürdige Dagbladet aus Norwegen schon das Vorgänger-Werk 'To The Little Radio' als „Das beste norwegische Piano Trio Album seit langem' bezeichnete, kann man sich auch auf ähnliche Reaktionen zu ihrem neuen Longplayer gefasst machen. Der Erfindungsreichtum des Trios, sich mit klassisch-impressionistischen Mustern und rhythmisch-melodischem Jazz in den Herzen eines beständig wachsenden Zuhörerkreises zu spielen, scheint wahrhaft grenzenlos zu sein.

Booklet for Kattenslager

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