L.A. Is My Lady (Deluxe Edition / 2024 Mix) Frank Sinatra & Quincy Jones
Album info
Album-Release:
2024
HRA-Release:
25.10.2024
Label: FRANK SINATRA PHYSICAL REPRISE
Genre: Jazz
Subgenre: Vocal
Artist: Frank Sinatra & Quincy Jones
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- 1 L.A. Is My Lady (2024 Mix) 03:16
- 2 The Best Of Everything (2024 Mix) 02:47
- 3 How Do You Keep The Music Playing? (2024 Mix) 03:54
- 4 Teach Me Tonight (2024 Mix) 03:44
- 5 It's All Right With Me (2024 Mix) 02:39
- 6 Mack The Knife (2024 Mix) 04:50
- 7 Until The Real Thing Comes Along (2024 Mix) 03:03
- 8 Stormy Weather (2024 Mix) 03:48
- 9 If I Should Lose You (2024 Mix) 02:36
- 10 A Hundred Years From Today (2024 Mix) 03:07
- 11 After You've Gone (2024 Mix) 03:15
- 12 How Do You Keep The Music Playing (1983 Version) 04:05
- 13 How Do You Keep The Music Playing? (Bob Florence Arrangement - 5/17/84) 03:55
- 14 Mack The Knife 04:50
- 15 Body And Soul (2008 Remastered) 04:18
- 16 After You've Gone (Session Take) 03:28
- 17 Body And Soul (Session Takes) 08:24
Info for L.A. Is My Lady (Deluxe Edition / 2024 Mix)
Als sich Frank Sinatra und Produzent Quincy Jones 1984, nach zwanzig Jahren, erstmals wieder für eine gemeinsame Albumproduktion im Studio trafen, hielt die Musikwelt die Luft an. Eine Bigband aus Top-Musikern und prominente Gäste wie George Benson, Lionel Hampton und Bob James rundeten das Treffen der beiden Entertainment-Giganten ab. "L.A. Is My Lady” schaffte es auf Platz 58 der Billboard-Pop- und auf Platz 8 der Jazz-Charts. Der für Sinatra ungewöhnlich poppig-funkige Titelsong, der es sogar auf eine MTV-Rotation brachte, und die restlichen Titel im klassischen Swing-Stil gehören längst zu den beliebtesten Alben des Sängers.
Die "40th Anniversary Deluxe Edition” wurde jetzt vom damaligen Tonmeister Larry Walsh brandneu remixed.
Alle Titel außer 12, 14 und 17 neu gemischt von Larry Walsh.
Frank Sinatra
Quincy Jones Orchestra
Recorded April 13, 16–17, May 17, 1984 at New York City, New York and Los Angeles, California
Produced by Quincy Jones
Digitally remastered
Frank Sinatra
Warum gerade "My Way"? Warum ist "My Way" der Song, den man zuerst mit Frank Sinatra verbindet? (Neben vielleicht noch "New York, New York" oder Bert Kaempferts "Strangers In The Night".) Warum hat Sinatras Interpretation "My Way" zum Kultklassiker, zum Karaoke-Knüller werden lassen? So recht weiß das keiner.
Sinatra selbst soll die Adaption des französischen Chansons nicht besonders gemocht haben. Geschrieben als "Comme d´Habitude", umgetextet von Paul Anka, vertritt "My Way" eine ähnliche Pose wie Edith Piafs "Je Ne Regrette Rien". Als Sinatra am 30. Dezember 1968 "My Way" aufnahm, standen die USA am Abgrund: Vietnam, Bobby Kennedy, Martin Luther King. Sinatra, damals noch aktiver Demokrat, lautstarker Anti-Rassist, hatte sich gerade von Mia Farrow scheiden lassen, saß am Sterbebett seines Vaters. Trotziges Selbstmitleid überzeugt nicht in den USA, wo der Song zunächst schlechter abschnitt als in Europa. Bis ihn alle coverten: Elvis, Tom Jones, schließlich gar Sid Vicious. Trotzdem: "My Way" ist gleich Frank Sinatra - The Voice - der Mann, der so beiläufig wie genialisch die größten Standards des American Songbooks verewigt hat, die famosen Songs vom Broadway, der Tin Pan Alley, von Cole Porter oder Rodgers & Hart. Sie hat der berühmteste Einwohner von Hoboken, New Jersey bis zum Anschlag mit Bedeutung aufgeladen. Frankie gab dabei nie zuviel Gas, arbeitete besessen an Pausen und quasi-Vibrato. "Tatsächlich erfand er die Phrasierung des Popsongs", schreibt Stephen Holden im "Rolling Stone Record Guide".
In den 1940ern, in der Bigband von Tommy Dorsey, wurde Sinatra der erste Popstar, das erste Teenie-Idol. GIs an der Front sahen den vom Wehrdienst Ausgemusterten mit Siegerlächeln in der Wochenschau, umringt von schönen Frauen. Sinatra: der subtile Styler, der Anti-Macho, der von amerikanischen Ehemännern meistgehasste Sänger des Zweiten Weltkriegs. Daran änderte nichts, dass der Italo-Amerikaner 1951 Ava Gardner heiratete. Ein Karriereloch überwand er ironischerweise mit seiner Rolle im Kriegsdrama "From Here To Eternity", die ihm einen Oscar einbrachte.|Aus seinem Knebelvertrag mit Dorsey befreite ihn angeblich der Mafioso Sam Giancana. Auf der Leinwand dargestellt ist das in einer Szene von Francis Ford Coppolas "The Godfather", wo ein paar von Vito Corleones (alias Giancanas) Männern den Bandleader "überzeugen". Sinatras Tochter Nancy bekräftigt in ihrer Autobiografie jedoch, der MCA-Chef Jules Stein hätte Frankie-Boy für 75.000 Dollar freigekauft. Wie auch immer: Sinatras FBI-Akte umfasst 2403 Seiten. In den 1950ern triumphierte "The Voice" beim Capitol-Label, dem führenden Vokal-Jazz-Label seiner Zeit mit Stars wie Ella Fitzgerald, Peggy Lee, Nat "King" Cole" oder Judy Garland. Meilenstein seiner Karriere ist der 1960 gedrehte Film "Ocean´s 11" mit ihm an der Seite von Dean Martin und Sammy Davis Jr. - dem legendären Ratpack, heute würde man Künstlerkollektiv dazu sagen. (2001 drehte Steven Sonderbergh ein Remake von "Ocean´s 11", ohne Ratpack aber mit George Clooney). 1962 verließ Sinatra Capitol-Records und nahm fortan auf seinem eigenen Label auf: Reprise. Sein Duo-Album mit Count Basie, betitelt "Sinatra-Basie" war so erfolgreich, dass es einen Follow-Up gab: "It Might As Well Be Swing", arrangiert von Quincy Jones. Seine ambitionierteste LP dieser Zeit ist "The Concert Sinatra", aufgenommen mit einem 73-köpfigen Symphonie-Orchester. Kommerziell weniger schlagkräftig, dafür Klassiker: seine Alben mit Duke Ellington und Antonio Carlos Jobim: "Francis A. & Edward K." (1968) und "Sinatra & Company" (1971).
In den späten 1960ern, circa zeitgleich mit "My Way" wurde Sinatra allerdings grantig, zum unsterblichen Reaktionär, lief zu den Republikanern über. Der Manisch-Depressive verteufelte Elvis und die Beatles, coverte trotzdem "Hound Dog" und "Yesterday". Rock´n´Roll und Beat fand er "kläglich" wie ein "schlecht riechendes Aphrodisiakum". Über den Schweiß und die Tränen der neuen Generation rümpfte er kräftig die Nase, das Gebrüll von Janis Joplin und Jim Morrison waren unter seiner Würde. Nichtsdestotrotz wurde Frankie der erste Paparazzi-Schläger, ein umtriebiger Rat-Pack-Skandal-Säufer, der Prototyp aller Robbie Williamsen dieser Welt. Konnte sich aber jede Schmäh leisten, weil sein Pop zeitlos geblieben ist. Als der damals 78-jährige 1994 seinen elften Grammy, diesmal in der Kategorie "Legende" bekam, sagte ihn Bono an: "Frank ist der Vorsitzende des bösen Willens. Rock´n´Roller spielen harte Jungs, aber dieser Typ hier ist der Boss. Ich werde mich nicht mit ihm anlegen." Immer wieder haben sich Stars an seinem Erbe versucht, hoffnungslos. Dieser schmale Grat zwischen Gesang und Gespräch, dieser New Yorker-Akzent, diese Intimität gehören bis heute Ol´ Blue Eyes allein. He did it his way! Frank Sinatra starb 1998 in Los Angeles.
This album contains no booklet.