
Im Herbst 2022 trafen sie sich auf dem Tronheim bei einer Jazz-Veranstaltung, im vergangenen Jahr gewannen Sie Norwegens Preis als beste junge Jazz-Musiker des Jahres und dieses Jahr legen sie ihr erstes Album vor: Lightning heißt es, und das Trio nenn sich passend hierzu Lightning Trio.
Neun Titel umfasst das knapp 40-minütige Debüt-Album. Sie alle sind aus der Feder von Pianist Sondre Moshagen, der gemeinsam mit Kertu Aer am Bass und Schlagzeuger Steinar Heide Bø das Lightning Trio bildet.
Die drei jungen Musiker spielen wie aus einem Stück/Fluss/Quell – suchen Sie es sich aus, wie diese in sich stimmige, eng verwobene Harmonie bezeichnet haben möchten. Und sie erstreckt sich nicht allein auf das Zusammenspiel als solches, auf die technischen Fertigkeiten und ihre Applikation im Spielfluss.
Tatsächlich fließt vieles in der Musik. Nicht der muntere Wechsel zwischen den vielfältigen Möglichkeiten, nicht die Improvisation als das verbindende Glied zwischen den Musikern steht im Vordergrund, sondern ein harmonisches Grundverständnis, einschließlich Blue-Notes.
Auch wenn man sich in manchen Passagen, beispielsweise um Minute 1 bei Past, fragen kann, ob sich hier ein musikalischer Ausdruck formt oder die Suche eines jungen Komponisten nach ihm, stellen sich die neun Kompositionen als ansprechende, eingehende und nachvollziehbare Stücke vor. Vieles überrascht mit erstaunlicher Reife, sowohl in der musikalischen Linienführung als auch in der künstlerischen Umsetzung. Das gilt beispielsweise für Astraphobia, das diese Haltung über mehr als sieben Minuten durchhält.
Eingespielt ist Lightning auf mittelgroßer Bühne, jenseits des Wohnzimmers und intimer Clubs. Es ist eher der etwas größere Club, wobei beeindruckt, wie viel Detail bis hin zu Transienten von den Mikrofonen eingefangen werden und zum musikalischen Geschehen ihren Teil beitragen. Das erzeugt trotz der Großzügigkeit des Raums erhebliche Intimität.
Lightning vom norwegischen Lightning Trio ist ein gelungenes Debut und es würde nicht wundern, wenn die drei hierfür ebenfalls einen Preis einsammelten, beispielsweise für das beste Jazz-Debut des Jahres. (Thomas Semmler, HighResMac)
Sondre Moshagen, Klavier
Kertu Aer, Kontrabass
Steinar Heide Bø, Schlagzeug