Manfred Schoof


Biographie Manfred Schoof


Manfred Schoof
zählt schon seit Mitte der sechziger Jahre zu den herausragenden europäischen Jazztrompetern. Seine erste Gruppe leitete er bereits 1965 und die Besetzung seiner damals aufgenommenen LP European Echoes liest sich heute noch wie ein „who’s who“ der wichtigen europäischen Free Jazz-Musiker. Seit dieser Zeit war Schoof an der Entwicklung des freien Jazz in Europa maßgeblich beteiligt, u.a. mit dem vorbildlichen New Jazz Trio, durch seine Zusammenarbeit mit Albert Mangelsdorff, Peter Brötzmann, Mal Waldron, der Clarke/Boland Bigband und dem Gil Evans Orchester, den German Allstars und dem George Russel Sextett.

Im wohl wichtigsten und außergewöhnlichsten großen Free Jazz-Ensemble, dem Globe Unity Orchester, hat Schoof von Anfang an mitgewirkt, und er ist auch heute noch einer der Eckpfeiler dieser großen Gruppe. Manfred Schoof gehört aber nicht nur zur Jazz-Avantgarde, sondern hat sich auch in der „übrigen“ zeitgenössischen Musik engagiert, so z.B. als Interpret der Trompetenkonzerte von Bernd Alois Zimmermann (Berliner Festwochen) und Johannes Fritsch (Musik des 20. Jahrhunderts beim Saarländischen Rundfunk). Er selbst komponierte Film- und Fernsehmusiken und zahlreiche Auftragswerke (für das Musikfestival in Donaueschingen 1975) sowie Chor- und Orchesterwerke für verschiedene deutsche Rundfunkanstalten. Seit 1972 ist Schoof als Pädagoge an der Kölner Musikhochschule tätig, seit 1990 als Professor. Zahlreiche Tourneen mit verschiedenen Jazzgruppen führten ihn bis nach Südamerika und Asien. Sein zweites Quintett gründete er 1975. Die Gruppe spielte drei LP’s ein, von denen die Platte Scales mit dem großen deutschen Schallplattenpreis der deutschen Phonoakademie ausgezeichnet wurde (1977 Japo/ECM Records).

1980 erhielt Schoof den 1. Preis der Union deutscher Jazzmusiker (UDJ) für die LP The early Quintet. Das 1980 gegründete Schoof-Orchester, eine 19 Mitglieder starke Formation, hatte inzwischen vielbeachtete Auftritte, u.a. beim deutschen Jazzfestival in Frankfurt und beim Jazzfest Berlin. Die Bundesregierung schickte die Schoof-Band zur deutschen Kulturwoche nach Prag. 1982 begann eine mehrjährige Zusammenarbeit im Duo mit dem Pianisten Rainer Brüninghaus.

Manfred Schoof gilt als Inbegriff des universalen Jazzmusikers in unserer Zeit; seine Vielfältigkeit ermöglicht es ihm, Trompeter, Komponist und Hochschullehrer zugleich zu sein. So ist er auch seit 1987 Mitglied der George Gruntz Concert Jazzband und des European Jazzensembles. Die 1996 gegründete Allstarformation Old Friends, der bekanntesten deutschen Jazzmusiker (Albert Mangelsdorff, Klaus Doldinger, Wolfgang Dauner, Eberhard Weber, Wolfgang Haffner und Manfred Schoof) besteht bis heute.

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