Mondrian Ensemble & Thomas Wally
Biography Mondrian Ensemble & Thomas Wally
Mondrian Ensemble
Zwischen der Neuen Musik mit ihrem Uraufführungshype und dem etablierten Klassikbetrieb, der sich vornehmlich der Musik zwischen Bach und Strawinsky annimmt, tut sich eine Repertoirelücke auf, die täglich wächst. Dieser Lücke nimmt sich das Mondrian Ensemble seit dem Jahr 2000 an, und darüber hinaus versucht es, Fäden zu spinnen, die sich ohne Rücksicht auf gewachsene Gräben durch die Geschichte ziehen. Die Auseinandersetzung mit neuer und neuester Musik ist dem Mondrian Ensemble ein ebenso wichtiges Anliegen wie die Beschäftigung mit dem klassisch-romantischen Repertoire. Besonders gerne experimentiert das Ensemble mit erst auf den zweiten Blick einleuchtenden Querverbindungen – etwa von Liszts Spätwerk zur drone improvisation oder von der Zeitgestaltung Franz Schuberts zu derjenigen Morton Feldmans. Das Mondrian Ensemble gewann kurz nach seiner Gründung 2000 den "Concours Nicati – Concours d’interprétation de musique contemporaine", den Géraldine Whittaker-Preis, sowie einen dritten Preis beim Kammermusikwettbewerb des Migros-Genossenschafts-Bundes 2003. Es folgten Debüts in der Tonhalle Zürich (2003), am Lucerne Festival (2005), im Musikverein Wien (2006) und in der Londoner Wigmore Hall (2007) sowie viele Auftritte an Festivals, Tourneen etc. Zahlreiche Komponisten haben Werke für das Mondrian Ensemble komponiert, die das Ensemble über die Uraufführung hinaus nachhaltig pflegen möchte – darunter Dieter Ammann (dessen Streichtrio «Gehörte Form – Hommages» das Mondrian Ensemble bereits 40-mal aufgeführt hat), Rudolf Kelterborn, Detlev Müller-Siemens, Roland Moser, Felix Profos, Jürg Frey, Wanja Aloe, Michel Roth und Martin Jaggi. 2004 erschien bei Grammont Portrait eine CD des Mondrian Ensembles, 2010 hat das Ensemble Einspielungen zum Grammont Portrait Dieter Ammanns beigesteuert, 2007 zu demjenigen von Felix Profos. 2014 erschien bei WERGO eine Portrait-CD von Detlev Müller-Siemens, ausschliesslich mit Interpretationen des Mondrian Ensembles, auf der im gleichen Jahr erschienenen Portrait CD von Jürg Frey ist das Mondrian Ensemble mit mehreren Aufnahmen vertreten. Neben der NEOS-CD mit Musik von Michel Roth, Rudolf Kelterborn und Roland Moser werden 2015 Aufnahmen des Mondrian Ensembles auf der Portrait-CD von Martin Jaggi erscheinen. Das Mondrian Ensemble wurde 2007 mit dem "Swiss Ambassador Award" ausgezeichnet und hat 2011 das Werkjahr für musikalische Interpretation der Stadt Zürich erhalten. 2015 wurde das Mondrian Ensemble in das Partnerschaftsprogramm der Fondation Nestlé pour l'Art aufgenommen.
Thomas Wally
ist ein in Wien lebender österreichischer Komponist, Violinist und Senior Lecturer für Angewandte Satzlehre, Gehörtraining und Analyse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Aufführungen seiner Werke erfolgten bislang in Europa, New York, Kanada, Argentinien, im Iran, in Hong Kong und Tokio durch Orchester und Ensembles wie das Tokyo Philharmonic Orchestra, das Academy Symphony Orchestra Hong Kong, das Klangforum Wien, PHACE, OENM, Mondrian Ensemble, Ensemble mise-en, Ensemble Zeitfluss, Ensemble Kontrapunkte, ensemble LUX, Ensemble Platypus, Ensemble Reconsil, Ensemble Wiener Collage, Hugo Wolf-Quartett, die Nouvelle Cuisine Big Band, Studio for New Music Ensemble Moscow, Trio Frühstück, Webern Symphonie Orchester, den Wiener Concert-Verein und das Zalodek Ensemble.
Seine Werke wurden oftmals vom Rundfunk übertragen, so von Ö1, Radio Orange, radio klassik Stephansdom, Kulturradio RBB, RAI Bozen und NHK (Japan). Thomas Wally erhielt für seine kompositorische Arbeit zahlreiche Preise/Stipendien, darunter das Staatsstipendium für Komposition (2009, 2012, 2018), den Helmut Sohmen Kompositionspreis 2009, den outstanding artist award 2010 und den Förderungspreis der Stadt Wien 2012. 2015 gewann er mit seiner Komposition loop fantasy für Orchester den 2. Preis beim Toru Takemitsu Composition Award, 2016 erhielt er einen Theodor Körner Förderpreis für Caprice (VII) ultrajaune sowie den Preis der Stadt Wien.
Als Geiger ist Thomas Wally einerseits in der zeitgenössischen Musikszene aktiv (unter anderem als Geiger des ensemble LUX), andererseits seit 2002 als Substitut der Wiener Philharmoniker und seit 2001 in der Wiener Staatsoper.
Thomas Wally absolvierte sein Kompositionsstudium bei Dietmar Schermann, Erich Urbanner, Chaya Czernowin und sein Violine Konzertfachstudium bei Josef Hell an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2005/06 studierte er Komposition an der Sibelius-Akatemia Helsinki bei Paavo Heininen.