That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ... Lukas Ligeti

Cover That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...

Album info

Album-Release:
2021

HRA-Release:
26.03.2021

Label: col legno

Genre: Classical

Subgenre: Classical Crossover

Artist: Lukas Ligeti

Composer: Lukas Ligeti (1965)

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 48 $ 13.20
  • Lukas Ligeti (b. 1965):
  • 1 That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...: I. Voices ... Silence ... 02:57
  • 2 That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...: II. Awakening ... Recalling ... Saposhkelekh 05:41
  • 3 That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...: III. City of the Damned 05:46
  • 4 That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...: IV. Elusive Counterpoint 04:16
  • 5 That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...: V. Andenk an Bełz ... In the Papers, She Was Polish 14:06
  • 6 That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...: Vi. Oyfn Veg ... In This Country ... 12:00
  • Total Runtime 44:46

Info for That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...

Musikalisches Meta-Gedächtnis: Der international angesehene Schlagzeuger und Komponist Lukas Ligeti schuf 2015 als Artist-in-Residence im Warschauer POLIN-Museum ein einzigartiges Wort-Klang-Dokument, das auf diesem Album nachzuhören ist. Die Geschichte der polnischen Juden, die im POLIN vermittelt wird, brachte Ligeti dazu, sich seiner eigenen (ungarisch-)jüdischen Herkunft zu besinnen. Er führte zahlreiche Gespräche mit Menschen zwischen 20 und 98, die sich an jüdisches Leben in Warschau erinnerten. Alle Interviewpartner wurden gebeten, auch Lieder zu singen. Im Rahmen einer präzisen musikalischen Notation wurden diese Erinnerungen in Form von Sprache(n), Rhythmen und Melodien den mitwirkenden Musikern mittels Kopfhörer eingespielt; sie wurden damit zum unmittelbaren Reagieren und Weitererzählen aufgefordert. So entstand ein bewegendes Musikstück zwischen Performance und Konzert.

"Lukas Ligeti hat zwar nie hinter dem Eisernen Vorhang gelebt, dennoch ähnelt seine Familiengeschichte polnischen Biographien. Der Großteil seiner Eltern- und Großelterngeneration ist in Vernichtungslagern umgekommen, nachdem die ungarischen und deutschen Machthaber ihren mörderischen Plan, ungarische Juden auszurotten, 1944 in die Tat umsetzten.

Es wäre fragwürdig, die menschliche Existenz allein auf ihre ethnischen Wurzeln als entscheidendes identitätsstiftendes Merkmal zurückzuführen. Vielmehr ist es die gemeinsame Erfahrung einer fragmentierten Familiengeschichte, geprägt durch den Holocaust, durch die gleichmachenden sozialen und geschichtspolitischen Verfahrensweisen der sozialistischen Staaten und durch Migration, die Ligeti und seine Interviewpartner/innen verbindet. Es ist somit kein Zufall, dass Aussagen zu Identitäten den Anfangs- und Endpunkt für den Komponisten darstellen, vermittelt durch die persönlichen Geschichten der Stimmen und des Publikums. Sprache wird hier zu einem Vehikel für abstrakte Klangsequenzen.

Obwohl abstrakte musikalische Aktivitäten – das Improvisieren und Hören von Klängen, in denen semantischer Inhalt sich in Klang und Rhythmus verwandelt – die Beziehung zwischen den Teilnehmer/innen bestimmen, gewinnt man dennoch den Eindruck, dass Kommunikation das Schlüsselelement in Ligetis Stück darstellt. Es ist eine durch Technologie vermittelte Kommunikation, mit Musik als gemeinsamer Sprache. Sie bewegt sich durch Raum und Zeit und führt in Viertel, die trotz des Wiederaufbaus der Städte nicht mehr vorhanden sind und lässt Erinnerungen derer wach werden, die nicht mehr unter uns sind. [...]" (Piotr Cichocki)

Barbara Kinga Majewska, Sopran
Pawel Szamburski, Klarinette
Patryk Zakrocki, Violine, Viola, Mbira
Mikolaj Palosz, Cello
Wojtek Kurek, Schlagzeug, Synthesizer
Lukas Ligeti, Elektronik, Marimba Lumina




Lukas Ligeti
Die höchst unkonventionelle, innovative Musik Lukas Ligetis schöpft ihre Inspiration aus der New Yorker Downtown-Avantgarde sowie zeitgenössischer Komposition, Jazz und afrikanischen Musiktraditionen. Er studierte Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst seiner Geburtsstadt Wien und erwarb sein Doktorat an der University of the Witwatersrand in Johannesburg (Südafrika). Von 1998 bis 2015 lebte er in New York; danach übernahm er eine Professur an der University of California, Irvine.

Ligeti erhielt u. a. den CalArts Alpert Award in Music, einen der wichtigsten amerikanischen Kunstpreise, sowie Kompositionsaufträge von Bang On A Can, dem Kronos Quartet, Eighth Blackbird, Ensemble Modern, American Composers Orchestra, MDR-Orchester (Leipzig), den Wiener Festwochen, Ars Musica (Brüssel), dem Goethe-Institut und der Choreographin Karole Armitage.

Als Schlagzeuger arbeitete er mit John Zorn, Marilyn Crispell, John Tchicai, Michael Manring, Elliott Sharp, Gary Lucas u. a. und ist Leader bzw. Co-Leader von Gruppen wie Hypercolor und Notebook. Soloauftritte mit dem elektronischen Schlaginstrument Marimba Lumina, entworfen von Donald Buchla, führten ihn auf fünf Kontinente.

Ligeti arbeitet seit über 25 Jahren mit Musiker/innen in Afrika. Er war Mitbegründer des Ensembles Beta Foly in der Elfenbeinküste und ist derzeit Co-Leader von Burkina Electric, der ersten Electronica-Gruppe aus Burkina Faso. Weitere kollaborative Projekte fanden u. a. in Ägypten, Ghana, Uganda, Kenia, Simbabwe, Mosambik und Lesotho statt.



Booklet for That Which Has Remained ... That Which Will Emerge ...

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