What the Fugue Florian Willeitner, Ivan Turkalj, Alexander Wienand
Album info
Album-Release:
2024
HRA-Release:
28.06.2024
Album including Album cover Booklet (PDF)
- 1 Tigran's Prelude 07:43
- 2 Abde(l) 07:24
- 3 Fuga in Odd 04:33
- 4 Dimensions - Präludium 02:54
- 5 Dimensions - Interludium 01:33
- 6 Dimensions - Centrum 00:59
- 7 Dimensions - Fuga 04:21
- 8 Dimensions - Postludium 02:21
- 9 JSB on LSD 04:19
- 10 Hidden Prelude 01:45
- 11 Fuge in E 03:14
- 12 Sergeys Zwinkern - Präludium 02:54
- 13 Sergeys Zwinkern - Fuge 07:31
Info for What the Fugue
Wie lässt sich das Prinzip der Fuge, einer der komplexesten Gattungen der abendländischen Musikgeschichte, in die Moderne weiterentwickeln? Dieser Frage widmet sich das „New Piano Trio“ bestehend aus Geiger Florian Willeitner, Cellist Ivan Turkalj und Pianist Alexander Wienand. Statt vor den barocken Vorbildern in Ehrfurcht zu erstarren wagen die drei klassisch ausgebildeten, extrem Stil-offenen Musiker auf „What the Fuge“ einen Balanceakt zwischen der Strenge der Fugenkunst und der Freiheit des Jazz.
Florian Willeitner, Geiger, Haupt-Komponist und Kopf des Projekts, nimmt in seiner Genre-übergreifenden Ausrichtung zwischen Klassik und Jazz eine Ausnahmestellung ein. Beruf: Multitalent. Geboren 1991 in Passau beginnt er schon früh zu improvisieren und eigene Musik zu schreiben. Seit seiner Jugend faszinieren ihn die Musiken der Welt, mit Rucksack und Geige reist er unter anderem durch Irland, Spanien, Bulgarien, Kuba und Brasilien. Später studiert er klassische Geige am Salzburger Mozarteum, gründet das „New Piano Trio“ und wird erster Geiger des renommierten „vision string quartets“. Im Jahr 2021 erscheint seine erste ACTVeröffentlichung „First Strings On Mars“ – für Jan Brachmann, einem der wichtigsten deutschen Klassik-Journalisten, ein „Herz- und Hirn-erfrischendes Album“ für 3sat Kulturzeit „Kammermusik aus einer anderen Welt.“
Über die Entstehung seines neuen Projekts „What The Fugue“ sagt Florian Willeitner: „Die Fuge, diese Königsdisziplin des Barock, fasziniert mich bereits seit Jahrzehnten. Parallel zum Kontrapunkt von Bach und Schostakowitsch beschäftige ich mich aber auch lange und intensiv mit der Funktionsweise westafrikanischer Groovemusik. Und ich staune immer wieder über die Parallelen dieser beiden Welten, in denen hochkomplexe Geflechte einer Vielzahl gleichberechtigter Stimmen symbiotisch miteinander wirken.“ Auf Basis dieser Faszination für Musik mit vielschichtig verzahnten Rhythmen und Melodien ein ganzes Programm zu entwickeln war für Willeitner ein lang gehegter Wunsch. Aber erst eine Corona-bedingte Zwangspause vom Konzertbetrieb verschaffte ihm genügend Zeit, um sich dem anspruchsvollen Thema mit der notwendigen Tiefe zu widmen.
Seinen Fugen-Zyklus unterteilt Florian Willeitner in viercharakteristische Tonsprachen, oder wie er sie nennt„Keys“, die den Kompositionen zugrunde liegen: Der erst Key „Orient“ ist geprägt von Klangfarben und rhythmischen Ideen aus Musikkulturen des mittleren Ostens und beginnt mit „Tigran’s Prelude“, einer Verneigung vor dem Pianisten und musikalischen Grenzgänger Tigran Hamasyan. Auch der zweite Key „The Super Ultra Hyper Mega Meta“ ist mit einer Widmung verbunden - an den Multiinstrumentalisten Jacob Collier und dessen überbordendes Harmonieverständnis. Der folgende Key „Bach“ ist ein ganz neuer Blick von Florian Willeitner und Alexander Wienand auf die Präludien von Bachs Wohltemperiertem Klavier. Und der finale Key „The Twinkle“ ist eine Hommage an den musikalischen Schalk von Sergej Prokofjew, einen von Willeitners absoluten Lieblingskomponisten.
„What The Fugue“ verkörpert eine ganzen Reihe von Eigenschaften, die das Selbstverständnis aktueller Künstler:innen des Jazz prägen und diese Musik so besonders machen: Herausragende spielerische Fähigkeiten, große Neugier und Offenheit, einen weiten musikalischen Horizont über Stile, Epochen und Grenzen hinweg. Und den Willen und die Vorstellungskraft, um aus all diesen Elementen neue, ungehörte Musik zu entwickeln.
Florian Willeitner, Geige
Ivan Turkalj, Violoncello
Alexander Wienand, Klavier
Florian Willeitner
1991 in Passau geboren, ist ein vielfach ausgezeichneter deutscher Violinist, Komponist und Arrangeur, dessen Arbeitsschwerpunkt in der Verbindung verschiedenster Musikkulturen von Klassik über Jazz zu weltweiter Volksmusik liegt.
2019 gründete er mit seinem langjährigen musikalischen Mitstreiter Ivan Turkalj die Künstlerplattform und Produktionsfirma Pool of Invention. Er schuf Werke für namhafte Orchester, Festivals und Solisten, darunter das Tonkünstlerorchester Niederösterreich, das Musikfest Stuttgart, Benjamin Schmid, Andreas Hofmeir oder Rolando Villazon und die Salzburger Mozartwoche. Seine Musik wird weltweit in renommierten Spielstätten und Festivals aufgeführt.
Er ist Gründungsmitglied des New Piano Trios, mit dem er 2022 den Bayerischen Kunstförderpreis gewann, seit November 2021 ist er erster Violinist des renommierten vision string quartet. Bei der International Zbigniew Seifert Competition 2016 erspielte er den 2. Preis. 2017 schloss er sein Masterstudium bei Benjamin Schmid an der Universität Mozarteum mit Bestnoten ab.
Für den EU-Gipfel der 28 europäischen Regierungschefs im September 2018 schuf er das Werk Mozart in the Shape of Europe. Er komponierte er das zeitgenössische Pflichtstück für Violine solo für den Internationalen Mozartwettbewerb 2020.
Er lebt in Berlin und ist seit 2021 exklusiver recording artist bei ACT Music.
Booklet for What the Fugue