Biographie GewandhausChor, Camerata Lipsiensis & Gregor Meyer


GewandhausChor
Singen ist die ursprünglichste Form des Musizierens, die Stimme das älteste Instrument der Welt. Ein Instrument, das jedem zur Verfügung steht und damit einen direkten und natürlichen Zugang zur Musik herstellen kann. GewandhausChor und GewandhausKinderchor sind Garanten für diesen unverstellten Zugang.

Sie sorgen durch das aktive Mitwirken von bis zu 150 Sängerinnen und Sängern am Gewandhausprogramm für eine lebendige Verankerung der Gewandhauskultur in der Stadt und schlagen auf höchstem Niveau eine Brücke zwischen dem Musizieren aus Leidenschaft und der Musik als Profession.

Dabei faszinieren die beiden Chorleiter Gregor Meyer und Frank-Steffen Elster immer wieder mit innovativen Projekten bei höchster Klangkultur und lassen so ihre Konzerte mit den Gewandhaus-Chören zu fesselnden Entdeckungsreisen werden.

Die Arbeit der Chöre reicht in alle Bereiche des Gewandhauses hinein: Sie können die Chöre zusammen mit dem Gewandhausorchester, mit der Orgel, szenisch, festlich oder auch einfach a cappella genießen. Abwechslung ist Trumpf beim Programm der Gewandhaus-Chöre, konstant bleibt dabei die exzellente Qualität des Chorgesangs.

camerata lipsiensis
Aus der Leipziger Szene für Alte Musik hat sich ein neues Ensemble herauskristallisiert: Das camerata lipsiensis. Unter der Leitung von Gregor Meyer wird sich das Ensemble der historisch informierten Aufführungspraxis von Werken aus der Barockzeit bis zur Romantik widmen. Im Fokus stehen dabei die Erforschung von vergessenen Kompositionen aus diesen Epochen und deren Aufführung auf historischen Instrumenten. Das camerata lipsiensis sucht danach, den eigenen musikalischen Radius zu erweitern durch die Realisierung von spartenübergreifenden Projekten. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die Zusammenführung von Musik und Schauspiel. So wird sich Das camerata lipsiensis erstmals mit dem Projekt »Bachs Faust« im Rahmen des Leipziger Bachfestes 2025 präsentieren.

Gregor Meyer
studierte in Leipzig Chorleitung und Kirchenmusik. Als Leiter des GewandhausChores arbeitet er seit 2007 eng mit den jeweiligen Gewandhauskapellmeistern, aber auch mit renommierten Gastdirigenten, darunter Trevor Pinnock, Kent Nagano, Dennis Russell Davies, Stefan Asbury, Andrew Manze, Daniele Gatti, Omer Meir Wellber, Andrés Orozco-Estrada, Dmitri Jurowski, Manfred Honeck und Alan Gilbert zusammen. Darüber hinaus konzipiert er regelmäßig innovative Programme, die nicht selten die Grenzen des klassischen Konzertrepertoires und -formates überschreiten. So entstanden beispielsweise soziokulturelle Projekte mit Bundeswehrsoldaten und Überlebenden des Zweiten Weltkriegs, Bachs Markuspassion mit barrierefreiem Zugang für Gehörlose, die musikalisch-literarischen Programme Apokalypse (mit Katharina Thalbach), Die Leiden des jungen Brahms (mit Katharina und Anna Thalbach) oder Gesang der Engel (mit Nellie Thalbach) und zuletzt Wege zum Kreuz – ein Programm, gemeinsam entwickelt mit dem Jazzpianisten Jonas Timm, das sich mit dem Verhältnis des Menschen zu Tod und Sterben auseinandersetzt. In der Saison 2024/2025 beleuchten gleich mehrere Konzerte des GewandhausChores verschiedene Aspekte von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenleben.

Bereits vor Beginn seiner Tätigkeit am Leipziger Gewandhaus arbeitete Gregor Meyer als Chordirigent mit Ensembles unterschiedlicher Größe und Ausrichtung. Von 1999 bis 2017 leitete er das von ihm gegründete Vocalconsort Leipzig, rief 2011 die Solistenformation Opella Musica ins Leben und pflegt seit 2014 mit dem Ensemble 1684 verstärkt das Repertoire von Johann Rosenmüller. Für einzelne Projekte ist er immer wieder auch bei anderen renommierten Chören zu Gast, u. a. beim Chor der Oper Leipzig, beim MDR Rundfunkchor und regelmäßig beim RIAS Kammerchor – hier seit Beginn der aktuellen Saison als fester künstlerischer Assistent. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Orchester camerata lipsiensis.

Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Chor- und Ensembleleiter tritt Gregor Meyer auch immer wieder als Komponist und Arrangeur in Erscheinung. Großen Erfolg hatte seine Fassung von Schuberts Winterreise für Bariton, Chor und Klavier bzw. zwei Akkordeons. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen belegen sein künstlerisches Schaffen. So wurden zuletzt u. a. eine Gesamteinspielung der Kantaten Johann Kuhnaus unter Meyers Leitung, seine Fassung der Winterreise, eine Aufnahme von Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 2 für zwei Klaviere, Soli, Trompete und Chor sowie eine Orgel-CD, die beiden letzteren mit Meyer als Klavier- bzw. Orgelsolist, veröffentlicht.



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