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Cover Schubert

Album info

Album-Release:
2024

HRA-Release:
25.10.2024

Label: Deutsche Grammophon (DG)

Genre: Classical

Subgenre: Instrumental

Artist: Maurizio Pollini & Daniele Pollini

Composer: Franz Schubert (1797-1828)

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • Franz Schubert (1797 - 1828): Piano Sonata No. 18 in G Major, D. 894:
  • 1 Schubert: Piano Sonata No. 18 in G Major, D. 894: I. Molto moderato e cantabile 14:53
  • 2 Schubert: Piano Sonata No. 18 in G Major, D. 894: II. Andante 07:33
  • 3 Schubert: Piano Sonata No. 18 in G Major, D. 894: III. Menuetto. Allegro moderato 03:31
  • 4 Schubert: Piano Sonata No. 18 in G Major, D. 894: IV. Allegretto 07:44
  • 6 Moments musicaux, D. 780:
  • 5 Schubert: 6 Moments musicaux, D. 780: No. 1 in C Major. Moderato 05:41
  • 6 Schubert: 6 Moments musicaux, D. 780: No. 2 in A-Flat Major. Andantino 06:26
  • 7 Schubert: 6 Moments musicaux, D. 780: No. 3 in F Minor. Allegro moderato 01:47
  • 8 Schubert: 6 Moments musicaux, D. 780: No. 4 in C-Sharp Minor. Moderato 04:40
  • 9 Schubert: 6 Moments musicaux, D. 780: No. 5 in F Minor. Allegro vivace 02:03
  • 10 Schubert: 6 Moments musicaux, D. 780: No. 6 in A-Flat Major. Allegretto 08:09
  • Fantasy for Piano 4 Hands in F Minor, D. 940:
  • 11 Schubert: Fantasy for Piano 4 Hands in F Minor, D. 940: I. Allegro molto moderato – 04:47
  • 12 Schubert: Fantasy for Piano 4 Hands in F Minor, D. 940: II. Largo 02:50
  • 13 Schubert: Fantasy for Piano 4 Hands in F Minor, D. 940: III. Allegro vivace 04:59
  • 14 Schubert: Fantasy for Piano 4 Hands in F Minor, D. 940: IV. Tempo I 05:10
  • Total Runtime 01:20:13

Info for Schubert

Im Juni 2022 begaben sich Maurizio und Daniele Pollini in den Münchner Herkulessaal, um ein neues Studioalbum aufzunehmen, das sich drei wesentlichen Aspekten von Schuberts Klaviermusik widmet: den Sonaten, den Zyklen kurzer Stücke und der Klaviermusik zu vier Händen. Es war dies ein Herzensprojekt für Vater und Sohn, die eine besondere Liebe für den Wiener Komponisten verband, und es war das erste Mal, dass beide ein Stück zu vier Händen zusammen probten und aufführten: die elegische f-Moll-Fantasie aus Schuberts Todesjahr 1828. Für den großen italienischen Pianisten Maurizio Pollini sollte es seine letzte Aufnahme sein. Er starb im März 2024 im Alter von 82 Jahren. Und so wird dieses berührende und zugleich tiefgründige Album zweier Musikergenerationen zu einem Vermächtnis und zu einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: „Mit dem Tod meines Vaters änderte sich zwangsläufig der Blickwinkel, unter dem ich die Aufnahme und den gesamten Prozess ihrer Realisierung sah“, so Daniele Pollini. „Was ein ganz besonderer Anlass hätte sein sollen, wurde zu einem einmaligen Ereignis, das in der Tat unwiederholbar ist. Ich bin daher sehr glücklich, dass ich die Gelegenheit hatte, dieses Schubert-Album aufzunehmen und an der letzten Aufnahme meines Vaters mitzuwirken.“

Die Einspielung war für beide Männer eine Herzensangelegenheit.

"Das Interesse meines Vaters an Schubert ging weit über dessen einzigartige Partituren für Klavier solo hinaus", sagt Daniele Pollini. "Nicht nur spielte er die Winterreisemit Dietrich Fischer-Dieskau, er setzte auch einige Vokal- und Chorwerke aufs Programm seiner Konzertreihen. Für mich ist Schubert einer der außergewöhnlichsten Komponisten, die je gelebt haben."

Dieses Album blickt in Vergangenheit und Zukunft. Es erinnert an das unvergleichliche Erbe von Maurizio Pollini und gibt Einblick in das äußerst individuelle künstlerische Schaffen von Daniele. Und es hält einen einzigartigen Moment fest. "Was ein denkwürdiger Augenblick war, wurde zu etwas, das sich niemals wiederholen lässt", sagt Daniele. "Ich bin sehr glücklich, dass ich die Gelegenheit hatte, dieses Schubert-Album zu machen und an der Seite meines Vaters bei seiner letzten Aufnahme zu spielen."

Maurizio Pollini, Klavier
Daniele Pollini, Klavier




Maurizio Pollini
Mehr als 60 Jahre lang war Maurizio Pollini eine überragende Gestalt in der Musikwelt – ein Pianist, der im Alter von nur 18 Jahren in Warschau die Juroren des Internationalen Chopin-Wettbewerbs verblüffte und danach nicht nur durch technische Exzellenz begeisterte, sondern auch durch künstlerisches Engagement. Nie aber kreiste er um sich selbst. Pollini war ein Verehrer von Beethoven und Chopin, ein Verfechter des Schaffens seiner Zeitgenossen, ein Mann der starken politischen Ideale, doch zuvorderst war er Musiker. Das zeigte sich von Beginn an. Nach seinem frühen Erfolg stürzte er sich nicht sofort in die Solokarriere, sondern nahm sich die Zeit, sein musikalisches Interesse und Repertoire zu entwickeln. Erst dann gab er seine Debüts in London und Berlin.

Pollini wurde im Januar 1942 in Mailand in eine Familie von Kreativen hineingeboren. Sein Vater war der modernistische Architekt Gino Pollini, seine Mutter die Schwester des abstrakten Bildhauers Fausto Melotti. Er selbst begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierunterricht, zunächst bei Carlo Lonati, dann bei dem legendären, in Chile geborenen Klaviervirtuosen Carlo Vidusso. 1959 schloss er sein Studium am Mailänder Konservatorium mit einer Aufführung von Chopins Etüden in der Sala Verdi ab und studierte nach seinem Warschauer Glanzstück bei Arturo Benedetti Michelangeli. Obwohl sein Name zunächst mit Chopin in Verbindung gebracht wurde und er eine gefeierte frühe Aufnahme des ersten Klavierkonzerts machte, erweiterte Pollini sein Repertoire schnell um zeitgenössische Musik.

So veröffentlichte er 1972 Boulez’ Zweite Klaviersonate – der Erstling bei Deutsche Grammophon war der Auftakt zu mehr als fünf Jahrzehnten als Exklusivkünstler des Labels. Mit der Einspielung, auf der auch Strawinsky, Prokofjew und Webern zu hören sind, setzte Pollini einen Meilenstein und die Kritik überschlug sich vor Begeisterung. 14 Jahre später, als die Interpretation auf CD erschien, brachte Gramophone die Kunst des Pianisten auf den Punkt: »Keinem Irdischen sollte es möglich sein, so zu spielen wie Pollini … eine Darbietung von phänomenaler Präzision und zwingender expressiver Unerschütterlichkeit, jede Note exakt gewichtet, temperiert, doch vor allem gefühlt«.

Pollini teilte mit seinen Freunden und Kollegen, den Musikern Claudio Abbado und Luigi Nono, die Vorstellung von Musik als Ausdruck bürgerlicher Haltung, und insbesondere in den 1970er-Jahren brachte er diese Haltung mit Konzerten in Fabriken und Schulen auf die Bühne. In diesem Jahrzehnt wurde auch Nonos …sofferte onde serene… für Klavier und Tonband uraufgeführt, das Pollini und seiner Frau Marilisa gewidmet ist. Neben solch neuen Werken lag der Schwerpunkt seines Repertoires auf Beethoven, Chopin, Schumann und der Zweiten Wiener Schule, aber er nahm auch Konzerte von Mozart, Brahms und Bartók auf und trat mit so legendären Persönlichkeiten wie Fischer-Dieskau in Schuberts Winterreise oder Rostropowitsch in Beethovens Cellosonaten auf.

Mit Abbado und den Berliner Philharmonikern spielte er 1992/93 live die fünf Klavierkonzerte von Beethoven ein. Danach machte er sich an ein großes Projekt, bei dem er über sieben Abende den kompletten Klaviersonatenzyklus des Komponisten in chronologischer Reihenfolge aufführte, ein überwältigendes Beethoven-Erlebnis, das er seinem Publikum in unterschiedlichsten Städten bot, ob in Mailand oder Wien, London oder New York. Bereits 1977 hatte er die Gesamteinspielung der Sonaten für das Gelblabel mit der Veröffentlichung der fünf letzten Sonaten begonnen. 2014 vollendete er sie.

Bei den Salzburger Festspielen 1995 realisierte er erstmals das »Progetto Pollini«, eine Konzertreihe, die Tradition und Gegenwart einander gegenüberstellte. Seiner Überzeugung, dass die musikalische Sprache der besten zeitgenössischen Komponisten so »stark und lebendig« ist wie die von Chopin zu seiner Zeit, gab er so eine erfahrbare Gestalt. »Ich bin in einem Haus voll Kunst und Künstlern groß geworden«, erzählte er einst. »Alte und moderne Werke existierten nebeneinander als Teil des Lebens. Das war selbstverständlich.« Das Progetto-Konzept wurde 1999–2001 in New York unter dem Titel »Perspectives« wiederbelebt und 2003 ebenso in Rom, wo Pollini im Jahr zuvor an der Einweihung des neuen Auditoriums Parco della Musica mitgewirkt hatte. Und auch Bach nahm Pollini später in sein Konzertrepertoire auf. 2009 erschien seine Einspielung des ersten Teils des Wohltemperierten Klaviers. 2011 spannte eine Konzertreihe in London dann den weiten Bogen seines Repertoires – von Bach über Beethoven, Chopin, Schumann und Debussy bis hin zu Stockhausen. Was es für ihn bedeutete, täglich Musik zu machen, erklärte Pollini 2019 in einem Interview: »Nur mit der Musik, in der Musik, steht die Zeit still. Manchmal kann man sogar rückwärts gehen und wird wieder zum Kind.«

Pollini blieb sich zeit seines Lebens treu. So schien es geradezu selbstverständlich, dass er im Mai 2022 in die Sala Verdi seiner Alma Mater zurückkehrte. Er gab dort ein Benefizkonzert für die kriegsversehrte Ukraine. Auf dem Programm die Musik Schuberts und natürlich Chopins.

aniele Pollini
Der italienische Pianist Daniele Pollini wurde 1978 in Bern geboren. Im Alter von zwölf Jahren nahm er sein reguläres Klavierstudium auf, das er schon als 17-Jähriger mit dem Diplom abschliessen konnte. Danach setzte er seine Ausbildung in Franco Scalas Meisterklasse an der Accademia Internazionale di Imola «Incontri col Maestro» fort. Im Sommer 1997 feierte Daniele Pollini sein Konzertdebut beim Rossini-Festival in Pesaro; zwei Jahre später stellte er sich mit einem Rezital bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Florenz vor und gab seinen Einstand bei den Salzburger Festspielen, wo er ein Programm mit Werken des 20. Jahrhunderts zur Aufführung brachte, darunter auch die Weltpremiere einer neuen Komposition von Salvatore Sciarrino. Seither war Daniele Pollini Gast bei zahlreichen renommierten Festivals und Veranstaltern: Er trat beim Klavierfestival Ruhr und bei der Biennale di Venezia auf, er gastierte beim Pariser Klavierzy-klus «Piano 4 Étoiles» und konzertierte auch in den Vereinigten Staaten. Das Orchestra della Toscana und das Orchestra di Pomeriggi Musicali verpflichteten ihn ebenso als Solisten wie das Orchestra Sinfonica della RAI in Turin, das ihn für die italienische Erstaufführung von Sciarrinos Recitativo oscuro beim Festival «Settembre Musica» engagierte und das Werk mit ihm auf CD einspielte. Unter Leitung von Zubin Mehta war Pollini überdies beim Maggio Musicale Fiorentino zu hören. Daniele Pollinis künstlerische Tätigkeit beschränkt sich nicht allein auf die pianistische Disziplin: Er studierte Komposition bei Giacomo Manzoni und arbeitet im Bereich der elektronischen Musik. Und ausserdem nahm er an Dirigierkursen von Gianluigi Gelmetti an der Accademia Musicale Chigiana in Siena teil und leitete bereits das Orchestra della Toscana und das Orchestra Sinfonica della RAI beim Festival di Ravenna.



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