Cover Last Spring

Album info

Album-Release:
2012

HRA-Release:
09.05.2012

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 96 $ 13.50
ALAC 96 $ 14.40
  • 1 Blåmann 04:57
  • 2 Om Kvelden 06:11
  • 3 Margit Hjukse 03:25
  • 4 Stevtone 05:44
  • 5 Hei hu 03:57
  • 6 Jeg lagde meg så silde 05:58
  • 7 Lilja 05:08
  • 8 Last Spring 05:53
  • 9 Byssan Lull 02:58
  • 10 Den fyrste song 03:38
  • 11 Gjendines Bådnlåt 05:48
  • 12 Maria durch ein Dornwald ging 04:42
  • 13 Sæterjentens Søndag 04:59
  • 14 Improvisation Over La Folia 02:43
  • 15 Til Ungdommen 03:42
  • 16 Wiegenlied 03:11
  • Total Runtime 01:12:54

Info for Last Spring

Zwei herausragende Musiker aus zwei musikalischen Welten - Bugge Wesseltoft, Jazzpianist und Henning Kraggerud, klassischer Geiger – feiern ihre Erinnerungen an Norwegens magische Frühjahrstage. „Last Spring' ist Herzbeweger und Kräftereger; kein jauchzender, wirbelnder Aufbruch. Die Künstler präsentieren minimalistische Meditationen, sehnsuchtsvoll und innig vorgetragene Weisen und zeichnen ein musikalisches Bild größter Ausdrucksintensität von ihrem Heimatland, das schlicht fasziniert.

Wieder einmal spielt Schloss Elmau eine Hauptrolle bei einer ACT-Produktion. Das stets von Kultur durchflutete, dem Alltag entrückte Traumhotel am Fuße des Wettersteinmassivs inspirierte zuletzt etliche ACT-Künstler zu herausragenden, teilweise preisgekrönten Alben, von Joachim Kühn und Michael Wollny über Gwilym Simcock bis zu Dieter Ilg. Diesmal bahnte es eine neue und überraschende Zusammenarbeit an, baute damit zugleich eine Brücke von der Klassik zum Jazz und verhalf vielen zu einer lange ersehnten Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte.

Im Frühjahr 2011 hörte ACT-Labelchef Siggi Loch auf Schloss Elmau ein Konzert des norwegischen Geigers Henning Kraggerud. Anschließend kamen beide ins Gespräch, bei dem Kraggerud auf das legendäre Weihnachtsalbum „It’s Snowing On My Piano“ (ACT 9260-2) seines Landsmanns Bugge Wesseltoft zu sprechen kam: „Das ist unsere absolute Lieblings-CD. Jedes Jahr von Anfang Dezember bis Ende Januar läuft sie nonstop bei uns zu Hause.“ Darüber erfreut stellte sich Loch als Produzent des Albums vor. „Warum machen Sie nicht ein neues Album für die restlichen Monate des Jahres?“ fragte Kraggerud daraufhin. „Würden Sie denn dabei sein?“ konterte Loch. „Sofort“, lautete die spontane Antwort. Blieb nur noch, Bugge Wesseltoft von dem Vorhaben zu überzeugen. Der aber sagte ohne Zögern zu, und so trafen sich alle drei im November 2011 zur Einspielung von „Last Spring“ im berühmten Osloer Rainbow Studio des Toningenieurs Jan Erik Kongshaug wieder, wo auch schon „It’s Snowing On My Piano“ aufgenommen worden war. Es ist bestimmt kein Zufall, dass der klassische Musiker Kraggerud ein Fan dieses mit weit über 100 000 Exemplaren bis heute meistverkauften ACT-Albums ist, das seit seinem Erscheinen 1997 vielfach für seine „fast überirdische Schönheit“ und „als größte Weihnachts-CD, die der zeitgenössische Jazz hervorgebracht hat“ (WAZ) gerühmt wurde. Schon rein statistisch ist es bei über 50 000 verbreiteten Alben unter den gerade mal fünf Millionen Einwohnern Norwegens unwahrscheinlich, dass ein einheimischer Musiker es nicht hat. Zumal es mit seiner zeitlosen, meditativen Kraft und dank seines Rückgriffs auf die elegische Volksmusik Norwegens dort wie anderswo mittlerweile zu Weihnachten gehört wie Lametta am Christbaum.

Es sind darüber hinaus ganz konkrete musikalische Vorlieben Kraggeruds, die seine enge Beziehung zum einerseits minimalistischen und „klassisch“ strengen, zugleich aber die Variation und den Geist der Freiheit feiernden „It’s Snowing On My Piano“ erklärlich machen. Ist der 38-Jährige doch nicht nur einer der erfolgreichsten jungen Sologeiger, der mit den besten Orchestern – zuletzt unter anderem mit dem dänischen Nationalorchester bei den BBC Proms und mit dem London Philharmonic Orchestra - und Dirigenten an den wichtigsten Konzerthäusern wie der Royal Albert Hall gespielt hat. Darüber hinaus gehört er zu den absoluten Lieblingen des amerikanischen Publikums.

Vielmehr lebt sich der vielseitige Schüler von Camilla Wicks und Emanuel Hurwitz auch als Kammermusiker (unter anderem in einem All-Star-Quartett mit Joshua Bell, Leonidas Kavakos und Martha Argerich), als Festivalleiter, Hochschulprofessor und Komponist, und nicht zuletzt als versierter Improvisator aus.

Kraggerud gehört damit zur wachsenden Zahl klassischer Musiker, für die sich die zwei großen Kunstmusiken Klassik und Jazz nicht ausschließen, sondern ergänzen – was für die überwiegend auch klassisch gebildeten modernen Jazzer ohnehin selbstverständlich ist. Wichtig für Bugge Wesseltoft, den Großmeister der Synthese von Live-Elektronik und Jazz-Improvisation, um sich nun im Duett wieder von seiner stillsten, „klassischsten“ Seite zu zeigen. Gemeinsam drehten Wesseltoft und Kraggerud das Winter-Thema des Vorbilds nun eine Jahreszeit weiter und stellten für „Last Spring“ ein schillerndes Programm aus 16 auf irgendeine Art dem Frühling verbundenen Stücken (selbst das als Weihnachtslied bekannte „Maria durch ein Dornwald ging“ ist ursprünglich eben ein Pilgerlied) zusammen, das wieder vor allem auf norwegischer Volksmusik fußt. Schon das Titelstück basiert auf einem Thema des großen nordischen Romantikers Edvard Grieg, der im Ton auch auf vielen anderen Stücken präsent ist. Neben Volksliedern wie „Om Kvelden“ oder „Hei Hu“ werden heimische, uns eher unbekannte Komponisten verschiedener Epochen herangezogen: Von der 1888 gestorbenen Anne Haavie und Lars Soraas dem Älteren über den 1986 gestorbenen dänischen Organisten Otto Mortensen bis zur noch jungen Sängerin und Lyra-Spielerin Oyonn Groven Myhren. Es gibt allerdings auch eine Improvisation über die barocke La Folia, das älteste melodischharmonische Satzmodell überhaupt, und zum Schluss erkling das Wiegenlied von Johannes Brahms.

Wie schon der Titel verrät, ist „Last Spring“ ein Rückblick auf den Frühling. Kein jauchzender, wirbelnder Aufbruch also, sondern getragene, minimalistische Meditationen. Ganz ausgerichtet auf die Details, auf die Varianz der Melodien, auf die Weite und Schönheit des Klangs. Und völlig auf das möglichst perfekte Zusammenspiel abgestellt: Wie Wachs verschmelzen die sanften Pianotupfer Wesseltofts mit den, die ganze Palette der Gefühle ansprechenden, auch mal im Pizzicato oder Détaché gezogenen Melodiebögen, die Kraggerud seiner Guarneri-Geige aus dem Jahr 1744, seiner Harald-Lund-Viola und seiner weltweit einmaligen, sechssaitigen Viola Concorda entlockt.

So gelingt es diesem magischen Duo, dem Frühling neue klangliche Ideen und Facetten abzugewinnen, ganz im Sinne der Ausgangsidee: Es dürfte klar sein, was demnächst von Februar bis Mai bevorzugt im Hause Kraggerud erklingen wird. Und wahrlich nicht nur dort.

Bugge Wesseltoft, piano
Henning Kraggerud, violin, viola & viola concorda

Recorded by Jan Eric Kongshaug, Nov. 22 & 23, 2011 at Rainbow Studio, Oslo, Norway
Mixed and mastered by Jan Eric Kongshaug
Produced by Siggi Loch

Bugge Wesseltoft
Seit der norwegische Keyboarder 1990 als Mitglied der Band von Bassist Arild Andersen die internationale Jazzszene betrat, hat er eine wirklich beeindruckende Wandlung durchgemacht: Weg von den nordischen Jazztraditionen, die er u.a. mit Landsleuten wie Jan Garbarek und Andersen auf Alben für ECM hegte und pflegte, hin zu seiner eigenen neuen Konzeption des Jazz, die sich nicht scheut, Elemente von Deep House, Ambient Music, Drum’n’Bass, Big Beat und Funk gleichberechtigt zu integrieren.

Jazz aus Norwegen ist jahrzehntelang weltweit - außer natürlich in Norwegen selbst - vor allem mit dem in München beheimateten ECM-Label des deutschen Produzenten Manfred Eicher assoziiert worden. Seit Eicher ab 1970 (meist im Team mit dem exzellenten Osloer Toningenieur Jan Erik Kongshaug) Aufnahmen von Jan Garbarek, Terje Rypdal, Arild Andersen, Sidsel Endresen, Jon Balke und zuletzt Ketil Bjørnstad produzierte und auch international erfolgreich lancierte, gilt das ECM-Label unter anderem als Brutstelle dieser speziellen Variante des Jazz.

Ungeachtet der eigentlich kaum zu überhörenden Tatsache, daß Garbarek, Rypdal, Andersen und Co. trotz mancher Gemeinsamkeiten doch über sehr unterschiedliche musikalische Eigenheiten verfügen, zimmerten europäische und amerikanische Kritiker - in meist gar nicht mal böser Absicht - mit professioneller Hingabe aus mehr oder minder netten folkloristischen Clichés eine Schublade, in die fortan alle norwegischen Jazzkünstler ebenso ungefragt wie unreflektiert hineingesteckt wurden.

Aus genau dieser Cliché-Schublade hüpfte 1996 wie ein Springteufel der damals 32jährige Keyboarder und Sound-Tüftler Jens Bugge Wesseltoft mit seinem Album ”New Conception Of Jazz”. Wesseltofts musikalische Biographie weist zwar eine ganze Reihe von Verknüpfungspunkten zu den meisten der vorgenannten norwegischen Künstler auf. Darüberhinaus arbeitete er aber auch mit stilistisch ganz anders orientierten Künstlern wie dem Schlagzeuger Billy Cobham oder dem brasilianischen Popstar Gilberto Gil zusammen.

”Ich wollte etwas machen, das meine ganze musikalische Persönlichkeit widerspiegelt”, erläuterte der Keyboarder 1996 das Konzept seiner Einspielung. Dabei ist der Jazz definitiv Wesseltofts Ausgangspunkt. Sein Vater ist ein in Norwegen etablierter Jazzgitarrist und so wuchs Bugge daheim mit Platten wie Miles Davis’ ”Kind Of Blue” auf. Wie viele aufstrebende Jazzmusiker seiner Generation bezog er seine Inspiration primär von amerikanischen Größen wie Miles Davis, John Coltrane, Herbie Hancock und Chick Corea. Dazu gesellten sich dank der norwegischen Herkunft aber bald auch Leitbilder vom Schlage Jan Garbareks, Terje Rypdals, Arild Andersens und Jon Christensens.

Später, nachdem er selbst eine musikalische Laufbahn eingeschlagen hatte, konnte Bugge Wesseltoft mit diesen vier norwegischen ”Jazz-Gurus” zusammenarbeiten und eine Menge von ihnen lernen. Ebenso sehr hat sich Wesseltoft aber auch im Bereich der zeitgenössischen norwegischen Rockmusik umgetan, sowohl als Instrumentalist als auch als Produzent. All dies führte ihn musikalisch schließlich dorthin, wo man ihn heute findet: auf und zugleich zwischen allen stilistischen Stühlen. Und das breitgefächerte Spektrum seiner diversen Erfahrungen floß auf ausgesprochen natürliche Weise auch in sein ”neues Jazzkonzept” ein.

”Ich mag es, über eine bestimmte Form oder Soundscapes zu improvisieren”, gesteht Wesseltoft. ”Es fasziniert mich, rhythmische Elemente zu schaffen und eine Klanglandschaft metrisch zu manipulieren. Das ist für mich allemal interessanter und kreativer als das traditionelle Thema-Solo-Thema-Ding herunterzuspulen.”

Henning Kraggerud
Norwegian violinist Henning Kraggerud is an artist of exquisite musicianship, who combines an unusually sweet tone and beauty of expression with impressive virtuosity, drawing audiences and critics alike towards the genuine quality of his playing. Henning maintains a busy diary as soloist with many of the world’s major orchestras, building relationships with leading conductors. In Summer 2010 he gave a critically-acclaimed performance at the BBC Proms with the Danish National Symphony under Thomas Dausgaard, and a highly successful season followed including concerts with the Hallé Orchestra, the Bergen Festival, the West Australian and Tasmanian Symphony orchestras, the Toronto Symphony Orchestra and a recital at New York’s Lincoln Center.

After a triumphant debut with the London Philharmonic Orchestra under Osmo Vänska in 2010, Henning has been invited to re-join the conductor at the New World Symphony in the 11/12 season. A favourite with US audiences, Henning has worked previously with the Detroit Symphony under Peter Oundjian and the Seattle Symphony under Vassily Sinaisky among others, and this season returns to the Cincinnati Orchestra as well as performing as soloist and conductor with both the Pacific and Vancouver Symphony orchestras.

The play/directing element of Henning’s career is fast developing as he proves his exceptional talent in this role. In 2009, he stepped in at late notice to play/direct the Britten Sinfonia at the City of London Festival; such was his success that the ensemble invited him as guest director on two major touring projects in 2011. His performance with the Orpheus Chamber Orchestra at Carnegie Hall in the 09/10 season was hailed by the New York Times for his “sweet, polished sound” and the “melting beauty” of his playing. He has performed as play/director with the Zurich Chamber Orchestra, and in the 11/12 season joins the Basel Chamber Orchestra on a tour to include the Rheingau Festival. Extending his work with chamber orchestras further, Henning returns this season to the Geneva Chamber Orchestra where he has been invited to curate a complete programme for violin and viola along with Ilya Gringolts and conductor David Greilsammer.

With a strong Scandinavian profile, Henning continues to work extensively in his home region, including recent concerts with the Trondheim Symphony Orchestra and the Lahti Symphony Orchestra with Jukka Pekka Saraste. He has maintained frequent collaborations with the Helsinki and Oslo Philharmonic and the Norwegian Chamber orchestras, as well as strong links with many of the Norwegian festivals. The current season sees a return to the Tampere Philharmonic Orchestra.

In Summer 2011, Henning began his role as co-Artistic Director of the Risør Festival of Chamber Music, succeeding Leif Ove Andsnes.

With his strong commitment to chamber music, Henning performs both on violin and viola at the major international festivals; recent collaborations have included a ‘Szymanowski Focus’ at London’s Wigmore Hall and New York’s Zankel Hall curated by Piotr Anderszewski, and performances at the Verbier Festival with Joshua Bell, Leonidas Kavakos and Martha Argerich. This season, Henning joins musical colleagues at the Hong Kong International Chamber Music Festival, Poland’s prestigious International Festival Wratislavia Cantans, the Holland Summer Festival and the Cheltenham Festival.

As a solo recitalist, the current season sees Henning’s recital debut in Tokyo, where he will perform the complete unaccompanied Violin Sonatas by Ysaye; he has recorded all these works for Simax for which he received the prestigious Spellemann CD award. He also brings this programme to the Yerevan International Music Festival this season, and with frequent collaborator Christian Ihle Hadland, gives recitals in Dublin and Manchester.

Booklet for Last Spring

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