Rolf Kühn and His Sound of Jazz (Remastered) Rolf Kühn Unit

Album info

Album-Release:
1960

HRA-Release:
01.02.2019

Album including Album cover

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FLAC 44.1 $ 11.00
  • 1Istambul04:10
  • 2Waltzing Matilda03:55
  • 3Lady of Spain03:38
  • 4Canadian Sunset05:15
  • 5South of the Border04:06
  • 6Atlanta, Ga04:57
  • 7A Touch of Berlin03:04
  • 8Manhattan04:35
  • 9Chicago03:16
  • 10Caravan03:55
  • Total Runtime40:51

Info for Rolf Kühn and His Sound of Jazz (Remastered)

Rolf Kühn, geboren 1929 in Köln, aufgewachsen in Leipzig, begann bereits im Alter von acht Jahren Klavier, Musiktheorie und Kompositionslehre und mit zwölf Jahren Klarinette zu studieren. Ab 1948 war er Saxophonist und Klarinettist der BigBand des Senders Leipzig und Solist zahlreicher Radioshows und Live-Konzerten. 1950 wurde er 1. Saxophonist im RIAS-Tanzorchester und trat parallel mit seiner ersten eigenen Jazz-Gruppe auf.

In den Jahren 1954 bis 1962 gewann er als "bester Klarinettist" die europäischen "Jazz Polls" und hatte 1956 erste Auftritte in den USA, u.a. als Bandleader und Klarinettist mit Caterina Valente in New York. 1957 wurde er mit dem "Down Beat"-Poll als "Clarinet New Star" ausgezeichnet. Es folgten Auftritte u.a. im New Yorker „Birdland“, im „Blue Note“, Chicago, und beim „Newport Jazzfestival“, u.a. mit John Coltrane, Cannonball Adderley und Chet Baker. Die folgenden zwei Jahre spielte er in der Benny-Godman-Band, die zeitweilig sogar leitete.

Bevor er 1962 die Leitung des NDR-Fernsehorchesters übernahm, war er als Nachfolger von Buddy DeFrancos Solo-Klarinettist im Tommy-Dorsey-Orchester. Es folgten weltweite Tourneen und zahlreiche Aufnahmen für das MPS-Label, u.a. mit Albert Mangelsdorff, Randy Brecker, Chick Corea und seinem Bruder, dem Jazz-Pianisten Joachim Kühn.

Seit 1968 übernahm er neben Kompositionsaufträgen für TV Engagements die musikalische Leitung zahlreicher Produktionen, Uraufführungen und Deutscher Erstaufführungen wie "Jesus Christ Superstar", "Chicago" und "Grand Hotel", u.a. am Thalia-Theater und Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, Schloßparktheater Berlin, Theater an der Wien und am Berliner Theater des Westens. Auch zur 750-Jahr-Feier Berlins und zur 700-Jahr Feier in der Schweiz wurde ihm die musikalische Leitung übertragen.

Neben zahlreichen weiteren CD-Produktionen und Tourneen komponierte er die Musik zu dem Musical Münchhausen junior, das 2004 im Friedrichstadtpalast mit großem Erfolg uraufgeführt wurde.

Rolf Kühn wurde 2009 für sein Lebenswerk mit der Ehrenurkunde des Preises der deutschen Schallplattenkritik und 2013, gemeinsam mit seinem Bruder Joachim Kühn, mit dem Jazz-Echo-Preis ausgezeichnet, 2013 erhielt er den B.Z.-Kulturpreis in der Kategorie „Jazz“. 2014 erschien anlässlich seines 85. Geburtstages die aktualisierte Biographie „Clarinet Bird: Rolf Kühn – Ein Leben mit Jazz“.

Der Jazzjournalist und Musikkritiker Dr. Bert Noglik schreibt über Rolf Kühn: „Ein deutscher Jazzmusiker von Weltformat, das war und bleibt eine ganz rare Ausnahme. Der Klarinettist Rolf Kühn gehört zu dieser Königsklasse. Und auch in anderer Hinsicht zählt er zu den ‚Ausnahmekünstlern’: Wie keinem anderen gelang es ihm, auf seinem Instrument einen Ton zu entwickeln, der in unterschiedlichen Stilbezirken völlig unverwechselbar bleibt - warm, rund und vollendet. Man darf das Spiel von Rolf Kühn mit "Reife" bezeichnen. Er hat die gesamte Geschichte des Jazz assimiliert.“

Rolf Kühn, clarinet
George Duvivier, double bass
Henry Grimes, double bass
Don Lamond, drums
Chuck Wayne, guitar
John Bunch, piano, organ
Jack Sheldon, trumpet

Digitally remastered




Rolf Kühn
In nur drei Tagen nahmen Rolf Kühn und seine jungen Band-Kollegen neun Titel auf, die wegweisend für den heutigen Jazz sind. Ein weiterer Solotitel wurde kurz nach den Bandaufnahmen eingespielt. Kompositionen, die bei aller Komplexität klar und verständlich sind. Gespielt von einer Band, die jeden Titel mit höchster Energie und Spannung aufladen. Eingebettet in eine transparente und moderne Soundästhetik.

Rolf Kühn stellt höchste Ansprüche an sich und seine Musiker. Täglich übt er mehrere Stunden Klarinette, um noch besser zu spielen. Immer wieder probiert er neue Instrumente und Mundstücke, um vielleicht noch besser zu klingen. Im Zusammenspiel mit seinen Musikern experimentiert er mit neuen Sounds, Rhythmen und Harmonien. Seit acht Jahren spielt seine Rolf Kühn Unit zusammen. Ein Zusammentreffen von unterschiedlichen Generationen: Kühn wuchs in der Swing-Ära auf, spielte Free Jazz und arrangierte und komponierte für Spiel- und Fernsehfilme. Seine Musiker wurden mit Rock, Pop und elektronischer Musik sozialisiert.

Sechs der zehn Titel schrieb Kühn selbst. Erstmalig spielte er auch eine Solonummer ein: "Goodbye", eine musikalische Verbeugung an seinen Freund und Mentor, dem Klarinettisten Buddy DeFranco. Er verstarb in der Zeit als das Album entstand. Buddy DeFranco ist nur einer von vielen Namen, mit denen Rolf Kühn in den letzten 70 Jahren spielte. Weitere waren Friedrich Gulda, Benny Goodman, Tommy Dorsey, Chick Corea, Albert Mangelsdorff und natürlich sein Bruder Joachim Kühn.

Sein erstes Instrument war übrigens ein Akkordeon, das er 1936 bekam. Erst 1941 begann er mit Klarinettenunterricht. Das dritte Reich überlebte er mit viel Glück. Seine Mutter kam aus einer jüdischen Familie. Gleich nach dem Krieg begann er in Leipziger Jazzclubs zu spielen. Danach waren seine Stationen Berlin, New York, das Newport Jazz Festival, Hamburg und wieder Berlin. Und natürlich Villingen-Schwenningen. Für das dort ansässige Jazzlabel MPS (Musikproduktion Schwarzwald) nahm er sechs Alben auf. "Stereo" erscheint nun auf dem wiederbelebten MPS-Label. Und es steht für einen Neuanfang. Konsequent entwickelt Rolf Kühn sich weiter. Manchmal braucht man für die Erneuerung des Jazz einen Mann, der gerade 85 Jahre alt geworden ist.

This album contains no booklet.

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